Erste-Hilfe-Maßnahmen können Leben retten. Foto: © motortion – stock.adobe.com / Grafik: © Graficriver – stock.adobe.com

Plötzlich liegt der Vater leblos am Boden. Da ist guter Rat teuer – und die Anleitung zur Wiederbelebung Gold wert. Zu diesem Fazit kommt Agnes Richter aus Villingen-Schwenningen aus eigener Erfahrung.

Villingen-Schwenningen. - "Meinem Vater geht es gut, er ist auf dem Weg in die Reha": Agnes Richter und ihr Mann besuchten am Freitag die Integrierte Leitstelle Schwarzwald-Baar-Kreis am Klinikum, um sich bei Klaus Kohler zu bedanken, der ihnen vom Telefon der Leitstelle aus präzise Anweisungen gegeben hatte, wie sie ihren Vater, der leblos zusammengebrochen war, wiederbeleben können.

Ein seltener Dank

Dirk Sautter, Leiter der Integrierten Leitstelle, zeigte sich einerseits sehr angetan, dass die Tochter und ihr Mann sich bei der Leitstelle meldeten und sich bedankten, das komme nicht so oft vor. Gleichzeitig war er auch froh, dass dem Vater dank der Telefon-Reanimation durch Klaus Kohler das Leben gerettet werden konnte. In Absprache mit dem jungen Ehepaar hatte er die Presse eingeladen, um die Öffentlichkeit über die Arbeit in der Leitstelle und deren Erfolgsgeschichte zu informieren.

Anleitung am Telefon

Vor der Ankunft von Agnes Richter zeigte er in einem kurzen Film, wie wichtig eine telefonische Reanimation sein kann, wie Angehörige auf Anweisungen über Telefon die ersten wichtigen Minuten überbrücken können, bis der Notarzt und die Rettungssanitäter eingetroffen sind. Schon im Film konnte man sehen, wie wichtig es ist, dass der ausgebildete Disponent am Telefon die Ruhe bewahrt und präzise Anweisungen gibt, dass sich die Personen am anderen Ende in der Notsituation in Panik befinden, darf ihn nicht aus der Ruhe bringen.

Klaus Kohler, der bei dem Besuch ebenfalls anwesend war, ist ein erfahrener Mann, der mit dem Rettungsdienst 30 Jahre auf der Straße im Einsatz war, seit fünf Jahren in der Leitstelle arbeitet und genau weiß, in welcher Situation sich die Menschen bei ihrem Notruf befinden. Er frage zuerst, wo sich der Patient befinde, um zu wissen, welche Anweisungen er geben müsse, erklärt er, dass er in solchen Extremsituationen am Telefon bleibe, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind, sei selbstverständlich, erklärt er.

Manche Anrufer sind dafür zu alt

Agnes Richter und ihr Mann sind noch immer überwältigt von der ruhigen Stimme Kohlers, der ihnen das Gefühl gegeben habe, direkt neben ihnen zu stehen, um ihnen zu helfen. Sie wollten ihm persönlich ihre Wertschätzung ausdrücken, versicherten sie immer wieder. "Wir werden so geschult und versuchen unsere Erfahrung umzusetzen", erklärt Kohler und betont, dass es leider nicht immer so gut klappe wie bei Familie Richter. Manche Anrufer könnten nicht die Kraft aufwenden, die zu einer Reanimation notwendig sei, erklärt er.

Erste-Hilfe-Kurs ist hilfreich

Und Dirk Sautter betont, dass eine Reanimation schon sehr anstrengend sei. Hilfreich sei natürlich, wenn Menschen, die helfen wollen, einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hätten, das erleichtere die Hilfe ungemein, aber, dass es auch ohne diese Kenntnisse geht, haben Agnes Richter und ihr Mann dank der souveränen Anweisung von Klaus Kohler zum Glück erlebt. Ähnlich souverän erklärt Kohler noch seinen Arbeitsplatz und betont, dass er, während er die telefonischen Anweisungen erteilt, gleichzeitig Hubschrauber oder Rettungswagen anfordert und zum Notfallpatienten schickt.