Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung hatte der DRK-Ortsverein Aichhalden-Rötenberg seine Fahrzeuge mit Ausstattung vor dem Eingang der Josef-Merz-Halle aufgestellt, um den Räten die Funktionsweise des Equipments vorzuführen. Foto: Herzog

Der Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung hat auf dem Vorplatz der Josef-Merz-Halle stattgefunden. Dort präsentierte der DRK-Ortsverein Aichhalden - Rötenberg seine "Fahrzeugflotte" mitsamt Equipment.

Aichhalden - Bürgermeister Michael Lehrer sagte, es sei an der Zeit, dass das örtliche DRK zeige, was es leisten könne. Der Bevölkerungsschutz sei bis vor einem Jahr eher stiefmütterlich behandelt worden. Durch die Unwetterkatastrophe im Ahrtal habe sich das geändert und sei wieder in den Fokus gerückt. "Für die Ertüchtigung unserer Sirenen haben wir zunächst keinen Zuschuss erhalten. Wir hoffen aber, in zwei Runde berücksichtigt zu werden", so der Bürgermeister.

Versorgung gewährleisten

Nach Auskunft von DRK-Bereichsleiter Tobias Wölfle ist derzeit das älteste Einsatzfahrzeug (Baujahr 1985) in Rötenberg beim Feuerwehrgerätehaus untergebracht. Mit ihm würden vor allem verletzte Personen und im Einzelfall in den ersten Minuten Einsatzkräfte mit Speisen, Getränke und Decken versorgt. Das Fahrzeug sei nach wie vor eine wertvolle Komponente. Ein zweites Fahrzeug (2003) habe das Land zur Verfügung gestellt und werde bei der Versorgung von Strom und Licht zum Aufbau eines Behandlungsplatzes eingesetzt. Das Fahrzeug, das eine geringe Anzahl von Personen transportieren könne, verfüge über ein Notstromaggregat, 50-Meter Kabelrolle und Beleuchtungsgeräte, erläuterte Wölfle.

Der neue Alleskönner

Vor zwei Jahren habe der Ortsverein vom Land einen Lastkraftwagen (7,5 Tonner) für den Betreuungsdienst mit kompletter Ausrüstung erhalten. Enthalten seien Gaskocher, Spüle, Aufbau einer Essensausgabe, auf- und einklappbare Sitzgelegenheiten sowie ein 14 KW-Stromaggregat. Weil das Fahrzeug schnell entladen werden könne, sei es flexibel einsetzbar, beispielsweise für einen Transport von 500 Liter Trinkwasser. Zudem verfüge der Lastwagen über ein in etwa vier Minuten aufgebautes, beheizbares Schnelleinsatzzelt für die Unterbringung von Verletzten.

Verteilung von Rottweil aus

Der Ortsverein müsse die Wartung sowie alle zu prüfenden Elektrogeräte dieser drei Fahrzeuge übernehmen. Im Ernstfall könne auch noch die im Gebäude im Verkadeweg gelagerte Ausstattung genutzt werden. "Für 26 Personen haben wir Geschirr und eine Kaffeemaschine für 60 Tassen. Wenn‘s brennt, bekommt ihr auf jeden Fall einen Kaffee und ein belegtes Weckle von uns. Wir können auch Spaghetti machen und Suppen kochen", sicherte Bereitschaftsleiterin Joana Wölfle den Räten schmunzelnd zu. Auf die Frage des Bürgermeisters, wie der Ortsverein zu den Fahrzeugen komme, erklärte Tobias Wölfle: "Ein Fahrzeug kommt immer zuerst zum DRK nach Rottweil. Dort wird geprüft, wo es am sinnvollsten eingesetzt werden kann."

Laut DRK-Vorsitzender Manfred Wölfle wurden im Zusammenhang mit dem Ahrtal zehn Feldbetten beschafft, auf denen man eine Woche liegen kann. Auch habe der Ortsverein sich darauf eingestellt, sich im Notfall selber besser versorgen zu können.