Corona-Test. Foto: Tsuguliev_Stock.adobe.com

Spontan ins Restaurant oder Café, aber keinen aktuellen Negativ-Corona-Nachweis in der Tasche? In Freudenstadt hat am Mittwoch um 15 Uhr ein weiteres Schnelltest-Zentrum eröffnet.

Freudenstadt - Die Station befindet sich auf dem Parkplatz der Diskothek Martinique im Glashüttenweg und wird vom Geschäftsführer und Inhaber des Clubs, Oliver Widmann, betrieben. Das Besondere: Es handelt sich um ein "Drive-through"-Zentrum, bei dem die Testwilligen in ihren Autos sitzen bleiben. Motorradfahrer oder Kapitäne von Brummis, die nicht durch das zwei Meter hohe Tor passen, können ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz abstellen und zum Zelt gehen, um sich abstreichen zu lassen. Aber eins ist für alle gleich: Vorherige Anmeldung ist notwendig.

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Termin über das Internet

Termine lassen sich über ein Internetportal buchen, bis zu einer Woche im Vorgriff. 20 bis 30 Tests pro Stunde können angeboten werden, sagt Widmann. Nach dem Abstrich fahren die Probanden wieder vom Gelände. Das Ergebnis bekämen sie dann rund eine Viertelstunde später auf ihre Mobiltelefon geschickt.

Übersicht: Kostenlose Schnelltest-Angebote im Kreis Freudenstadt

Es handele sich um anerkannte Tests, die 24 Stunden Gültigkeit haben, wie sie beispielsweise für einen Restaurantbesuch benötigt werden. Ein Selbsttest zählt dort als Nachweis nicht. Auch ist es nicht so einfach möglich, einen anerkannten Test zu bekommen – zumindest für Gäste. Im städtischen Zentrum im Kurhaus dürfen sich nur Einwohner von Freudenstadt testen lassen. Außerdem passen dessen Öffnungszeiten nicht immer zu den Ausgehzeiten. Das hatte bei Besuchern bereits für Unmut gesorgt.

"Bei uns kann sich jeder testen lassen", sagt Widmann. Er arbeite als Lizenznehmer mit einem großen Dienstleister zusammen, der rund 30 Testzentren in Süddeutschland betreibe. Dieser stelle unter anderem die zertifizierten Tests, die Computerprogramme und die Internetseite zur Verfügung. Für die Probanden sind die Tests umsonst. Die Abrechnung erfolge über die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg.

Abstimmung mit der Stadt

Widmann betont, dass sein Zentrum nicht in Konkurrenz zum stätischen Angebot stehe. "Ich war in enger Abstimmung mit OB Julian Osswald. Die Zusammenarbeit mit der Stadt war hervorragend", so der Gastronom. Er nehme mit seinen Öffnungszeiten Rücksicht auf das Zentrum im Kurhaus. Beide Angebote würden sich gut ergänzen.

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Hinter dem Testzentrum stehen auch wirtschaftliche Interessen. Widmann sagt, er habe sich bereits im Februar mit dieser Idee beschäftigt. Seit 14 Monaten sei das "Martinique" nun auf staatliche Anordnung hin geschlossen, die vier Mitarbeiter seither in Kurzarbeit. Das Kurzarbeitergeld der Arbeitsagentur sei deutlich niedriger als das normale Einkommen. "Es sind nur 80 Prozent des Grundgehaltes. Boni und andere Einkünfte ersetzt es nicht", so Widmann. Mit dem Testzentrum könne er seine Beschäftigten nun aus der Kurzarbeit zurückholen und ihnen neben eine Perspektive auch wieder ein volles Gehalt geben. Er wolle sie im Betrieb halten und nicht verlieren. Außerdem wolle er vier weitere Mitarbeiter im Testzentrum beschäftigen. "Wir brauchen drei Personen pro Schicht", so Widmann.

Bald auch PCR-Tests

Seit Freitag voriger Woche biete die Martinique GmbH auch im "Friedrichs" Corona-Schnelltests an, allerdings nach anderem Muster. Dort handele es sich um beglaubigte Selbsttests, wie sie beispielsweise auch Friseure anbieten dürfen. Eine eingewiesene Person wohnt dem Selbsttest bei und attestiert den korrekten Ablauf. Im "Friedrichs" werden dafür jedoch fünf Euro fällig. Dies sei jedoch ein "Selbstkostenpreis". Ab nächster Woche will Widmann außerdem PCR-Tests anbieten, die über ein Labor laufen und im Gegensatz zu Antigen-Schnelltests praktisch keine Fehlerquote aufweisen. Dafür werden dann rund 80 Euro fällig.

n Geöffnet ist das Schnelltest-Zentrum am "Martinique" dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr.