Auf die Plätze, fertig, los: Die Eröffnung des Warentauschtags glich am Samstag einem Wettrennen um die Gegenstände aus zweiter Hand. Foto: Endrik Baublies

Die dritte Ausgabe am Samstag in Lahr war mehr als gut besucht. Der Ansturm auf die Tische bei der Abholung erinnerte an die Bilder von Schlussverkäufen vor 50 Jahren.

Tatsächlich war der Run enorm, nachdem einige Mitarbeiter der Abteilung Grün und Umwelt das Band zwischen den gut 100 Besuchern und den mehr als nur gut gefüllten Tischen durchschnitten hatten. Das Angebot war sehr vielfältig. Neben Büchern, darunter die komplette Sammlung der Romane um den Zauberlehrling Harry Potter, und vielen Schallplatten, einem großen Karton DVDs und vielen Elektrogeräten, gab es Geschirr, Bekleidung, Küchenutensilien und Kinderspielzeug in Hülle und Fülle.

 

Bereits die Abgabe der Waren kurz nach 13 Uhr stieß auf viel Interesse. Bei der Gelegenheit haben wir Mathias Pieper, der diesen Tag mit acht Mitarbeitern organisiert hat, gefragt, was den hier auf weniger Interesse stoßen würde. Gibt es etwas, das nicht mitgenommen werden wird? Er zeigte auf eine knapp lebensgroße Figur eines Engels aus Metall, mit Edelrost überzogen, die daher auch wetterfest ist. Die wird er wohl auf die Deponie in Sulz bringen müssen. Immerhin gibt es da das Geschenkthaus. Doch weit gefehlt. Der Engel ist sofort weg. Es gab sogar zwei Interessentinnen.

Mitarbeiter nehmen nicht alle Gegenstände an

Tatsächlich ist das Prinzip des Warentauschtages einfach: Wer möchte, bringt alles Mögliche aus dem Keller, der Rumpelkammer oder aus dem Haushalt mit. Die Mitarbeiter der Abteilung prüfen, was angenommen wird und was nicht. Es gibt tatsächlich, die sie zurückweisen. Vorsicht ist generell bei „sehr alten Elektrogeräten“ geboten. Verschmutzte Kleidung oder Autoreifen werden sicher zurückgewiesen.

Die, die hier etwas abgegeben haben, müssen nicht unbedingt später etwas mitnehmen. Pieper schätzt, dass etwa die Hälfte der Besucher, die etwas gebracht haben, später zu denjenigen gehören, die sich um die Tische drängen. Erstaunlich war, dass schon eine halbe Stunde vor dem Startschuss, Punkt 15 Uhr, viele derjenigen, die an die Tische stürmen würden, bereits ihren Platz – möglichst nah am Objekt der Begierde – eingenommen hatten.

Die Vielfalt der Angebote auf den Tischen war groß. Foto: Endrik Baublies

Ein Lob an alle: Fairness gab es gegenüber einigen Kindern, die quer durch die Halle rannten und gegenüber anderen, die schneller waren. So hatte die „Dame in Grün“, die es laut einer der Organisatorinnen auf den Engel abgesehen hatte, das Nachsehen und nahm die Niederlage im Sprint sportlich. Das galt auch für das Verhalten an den Tischen. Viele Gegenstände wurden angesehen und zurückgelegt, bis andere ihr Schnäppchen machen konnten.

Pieper ist unmittelbar vor dem Startschuss mit dem Besuch und dem vorhandenen Angebot sehr zufrieden. Er schätzt, dass der Andrang in diesem Herbst der bisher beste aller drei Warentauschtage in Lahr war. Das wird auch die erste Damenmannschaft des TuS aus Ottenheim so sehen. Die Spielerinnen haben bei der Annahme und bis zum Ansturm Kaffee und selbst gebackenen Kuchen verkauft. Nach dem Run haben sie den Auslass kassiert. Auch die Regel ist einfach. Jeder darf so viel mitnehmen, wie er oder sie in einer Tüte, einer Tasche oder einem Korb tragen kann. Dafür ist ein Obolus von drei Euro fällig. Auf diese Weise trägt sich der Warentauschtag.