Momentan kommt es zu vielen Betrugsfällen mit falschen WhatsApp-Nachrichten (Symbolfoto). Foto: Scheurer/dpa

Derzeit kommt es auch in der Region häufig zu Betrügereien per WhatsApp-Nachricht. Wir klären, was hinter der Masche steckt und was die Polizei dazu rät.

Es scheint immer häufiger über ganze Landkreise hinweg vorzukommen: Kriminelle versenden WhatsApp-Nachrichten, täuschen die Empfänger und bringen sie um viel Geld. Die Polizei warnt vor der neuen Betrugsmasche.

Was steckt dahinter?

Im Prinzip basiert der Betrug per WhatsApp-Nachricht auf dem sogenannten "Enkeltrick", bei dem besonders ältere Menschen von Kriminellen angerufen werden, die sich als deren Enkel ausgeben und Geldüberweisungen fordern. Bei der WhatsApp-Masche kontaktieren die Täter ihre potenziellen Opfer schriftlich über den Messenger-Dienst, geben sich als Angehörige oder Verwandte - zum Beispiel als Enkel, Tochter oder Sohn - aus und behaupten, dringend Geld zu benötigen, wie die Polizei Reutlingen berichtet. "Als Grund werden ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf", erläutert die Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder auf ihrer Website. Die den Empfängern unbekannte Handynummer, von der die Nachricht verschickt wurde, erklären die vermeintlichen Familienangehörigen beispielsweise damit, dass das eigene Mobiltelefon verloren gegangen oder beschädigt sei.  

Die Vorfälle häufen sich

Diese Erfahrung machten mehrere Menschen aus der Region, unter anderem in Burladingen, wie die Polizei Reutlingen mitteilt. Alle betroffenen Personen erhielten von einer fremden Handynummer eine WhatsApp-Nachricht, in der sich der Absender als Sohn bzw. Tochter ausgab. Die Betrüger baten die Nachrichtenempfänger darum, für sie eine dringende Überweisung eines vierstelligen Betrags zu tätigen. Die Opfer glaubten die erfundene Geschichte und überwiesen das geforderte Geld auf ein zuvor von den Kriminellen genanntes Konto. Erst später wurde der Schwindel erkannt.

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Wie kann man sich schützen?

Für den Fall, dass man eine dubiose WhatsApp-Nachricht erhält, rät die Polizei:

  • Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
  • Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach. Lassen Sie sich den Sachverhalt von der jeweiligen Person bestätigen.
  • Forderungen nach Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.
  • Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.
  • Falls Sie nach einer Aufforderung bereits eine Überweisung getätigt haben, kontaktieren Sie sofort Ihre Bank und veranlassen Sie eine Rücküberweisung.
  • Stellt sich heraus, dass es sich um einen Betrug handelt, erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
  • Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf.

Grundsätzlich ist es laut Polizei wichtig, misstrauisch zu bleiben und niemals per Telefon nähere Angaben zu familiären und finanziellen Verhältnissen preiszugeben.