Nach Schneefällen kam es in München zu einem Ansturm auf die Rodelberge. In Pasing belehrte die Polizei 150 Menschen und schickte sie nach Hause. Es sei einfach zu viel los gewesen, Abstände hätten nicht eingehalten werden können, sagte ein Polizei-Sprecher. Im Rest Bayerns blieb es wider Erwarten relativ ruhig. Auch im hessischen Mittelgebirge hielt sich der Andrang in Grenzen.
Im Nachbarland Österreich sind trotz des landesweiten Lockdowns Seilbahnen und Skilifte weiter geöffnet. Während die Situation auf vielen kleineren Skipisten problemlos zu funktionieren schien, kam es im Skigebiet Semmering immer wieder zu einem großen Zustrom an Gästen. Die Polizei kontrollierte verstärkt, um auf die Einhaltung der Abstände unter den Menschen zu achten.
Nun richtet sich der Blick vielerorts auf das kommende Wochenende: Aus Sorge vor neuen Besucherströmen auf schneebedeckten Ski- und Rodelpisten wird mit Olpe in Nordrhein-Westfalen ein weiteres Wintersportgebiet abgeriegelt. Im thüringischen Oberhof sollen nach Angaben der Behörden ab Freitag alle öffentlichen Parkplätze für Tagestouristen gesperrt und die Zufahrt zur Stadt reguliert werden. Viele Wintersportorte in Deutschland haben inzwischen ähnliche Maßnahmen ergriffen.
Der Bürgermeister im Raum Winterberg in NRW, Michael Beckmann (CDU), rechnet mit vielen Besuchern am Wochenende. "Ich hoffe aber, dass der Schnee bis in die tiefen Lagen fällt, damit sich der Druck auf die hochgelegenen Schneegebiete deutlich verringert", sagte Beckmann.
Noch unklar ist, inwieweit sich die von Bund und Ländern vorgesehene Beschränkung für Menschen in Orten mit besonders vielen Neuinfektionen, sich nicht weiter als 15 Kilometer vom Wohnort wegzubewegen, auf das Besucheraufkommen auswirken wird. In Nordrhein-Westfalen etwa lag am Mittwoch kein Kreis und keine Kommune über der Marke von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche. Baden-Württemberg wartet erst einmal neue Daten zur Entwicklung der Pandemie ab. Und in einigen Landesverordnungen wird es wohl nur Empfehlungen geben, so wie in Thüringen.
Das Wetter bleibt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vorerst winterlich. Im Bergland und in Teilen Süddeutschlands soll sich der Schnee vielerorts sammeln. Am Samstag soll dann nur noch vereinzelt etwas Schnee fallen.
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