Der Personalmangel macht auch vor Schwimmbädern kein Halt: Da die Stadt Ettenheim nicht genügend Bademeister findet, müssen Bürger künftig am Tag auf drei Stunden Badespaß verzichten.
Das Carl-Hermann-Jäger Schwimmbad Ettenheim muss mit verkürzten Öffnungszeiten in die neue Saison starten. Darüber informiert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Demnach soll das Freibad am dem 18. Mai nicht mehr täglich von 9 bis 20 Uhr, sondern nur noch von 11 bis 19 Uhr geöffnet sein.
Der erhebliche Mangel an Fachkräften für Bäderbetriebe sowie Rettungsschwimmer macht sich auch in Ettenheim bemerkbar. Die Öffnungszeiten müssen daher auf die Hauptbesuchszeiten begrenzt werden, begründet die Verwaltung diese Entscheidung in einer Mitteilung am Donnerstagmorgen. Zunächst sahen die personellen Aussichten mit zwei Bademeistern gut aus, leider sagte ein neuer Mitarbeiter das Beschäftigungsverhältnis vor dem ersten Arbeitstag kurzfristig wieder ab, heißt es in der Mitteilung weiter. Dies habe extrem die Zeit und die Möglichkeiten eingeschränkt, die Stelle neu zu besetzen, sodass in der kommenden Badesaison die bisherigen Öffnungszeiten nicht abgedeckt werden könnten.
„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, erklärt Tiefbauamtsleiter Thomas Krumm. „Die Sicherheit für die Badegäste geht jedoch vor, sodass wir uns auf die Kernbesuchszeiten beschränken werden“. Mit Unterstützung von Dienstleistungsunternehmen versuche die Stadt außerdem, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Tiefbauamtsleiter Krumm bittet um Verständnis für die angespannte Personalsituation.
Nicht nur Ettenheim kämpft mit Personalmangel
Laut der Verwaltung trifft dieses Problem nicht nur die Stadt: „Seit Jahren ist die Nachfrage nach Fachkräften für Bäderbetriebe sowie Schwimmmeister viel größer als der Arbeitsmarkt bieten kann.“ Neben der Corona-Pandemie, in der viele Fachkräfte in andere Berufsfelder abgewandert seien, verschärfe auch der demografische Wandel die Situation, erklärt die Verwaltung. Laut einem Bericht des Instituts für Wirtschaft (IW) fehlten im Juni vergangenen Jahres deutschlandweit 915 Bademeister. Rund 3000 Fachangestellte würden laut einer Schätzung des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister fehlen.