Adrian Robert Bradu (28), auf unserem Bild mit seiner Frau Dimitra Karali und Tochter Isabella, führt zukünftig das Hotel Breitenbacher Hof in Lützenhardt. Foto: Walter Maier

Christa Kaupp und Sohn Oliver gehen in den Ruhestand. Mit Herzblut führten die Hoteliers ihr beliebtes Drei-Sterne-Haus im Luftkurort Lützenhardt.

Nach 46 Jahren geht die Hoteliers-Ära der Familie Kaupp mit Seniorchefin Christa (83) und Sohn Oliver (62) als Besitzer und Betreiber des beliebten Hotels Breitenbacher Hof im Luftkurort Lützenhardt zu Ende. Sie verabschieden sich aus Altersgründen aus dem aktiven Hotelbetrieb, in den sie Herz und Hingabe investierten.

 

Neuer Besitzer ist Adrian Robert Bradu (28), der schon in Baiersbronn das Hotel Petra betreibt und Erfahrung und Leidenschaft mitbringt. Er will den Breitenbacher Hof mit 32 Betten, Restaurant und kleinem Wellnessbereich in gewohnter Form weiterführen. Die drei Mitarbeiter (Koch, Beiköchin, Service/Zimmer) werden übernommen. „Aber: Ich brauche noch mehr Personal.“, erklärt der frühere Holzkünstler Bradu, der rumänische Wurzeln hat. Er ist verheiratet mit Dimitra Karali und Vater von Tochter Isabella.

Bekannte Adresse im Ort an einem idealen Standort

Bürgermeisterin Annick Grassi bekräftigt: „Wir freuen uns, dass dieses renommierte Hotel erhalten bleibt.“ Denn: „Der Breitenbacher Hof ist eine bekannte Adresse im Ort an einem idealen Standort.“ Sie überreichte ein Blumengebinde an Christa Kaupp, an eine Hotelchefin mit Leib und Seele. Das Restaurant ist zukünftig nicht nur für Hotelgäste sondern auch für die Allgemeinheit geöffnet. „Das ist wichtig für die Akzeptanz in der Bevölkerung“, meint Waldachtals Rathauschefin.

Im Hotel Breitenbacher Hof geht die Ära der Familie Kaupp zu Ende: Bürgermeister Annick Grassi, Hotelchefin Christa Kaupp und ihr Sohn Oliver, Koch und Konditor. Foto: Walter Maier

Viele Stammgäste heben in ihren Hotel-Bewertungen neben der idyllischen Lage im Breitenbachtal mit zwei Seen und nahe dem Wellness-Wald das „super leckere Essen“, den Top-Service und die familiäre Atmosphäre hervor. Das stimmige Rundum-Paket lobt auch Bürgermeisterin Annick Grassi, die voll des Lobes über die bisherigen Betreiber Christa und Oliver Kaupp ist. In Spitzenzeiten haben an die 20 Personen gleichzeitig im Hotel gearbeitet und in den fast 50 Jahren insgesamt 150. Heute, im Jahr 2025, hat sich Personalmangel als größtes Problem herauskristallisiert.

Mit dem Landhaus Bez, einer Pilz- und Weinstube, in der Forchenwaldstraße 53 in Lützenhardt fiel für das Ehepaar Herbert „Saul“ Kaupp senior und Christa, geborene Wittich, 1969 der Startschuss in die Gastronomie.

Beliebt bei den Gästen ist das Hotel Breitenbacher Hof im idyllisch gelegenen Breitenbachtal. Foto: Walter Maier

Nach dem frühzeitigen Tod ihres Mannes 1984 im Alter von nur 45 Jahren war Christa Kaupp froh, dass ihre Söhne Oliver und Herbert junior mit seine Frau Cordula im Landhaus Bez sehr mitgeholfen haben. Das 1979 neu erbaute Hotel Breitenbacher Hof mit Restaurant und Café und bis zu 40 Betten in der Breitenbachstraße 18 wurde als Drei-Sterne-Haus zertifiziert.

Foto: Walter Maier

Zuvor kam die in Ravensburg geborene Christa Kaupp im Alter von 15 Jahren nach Lützenhardt zu ihrem Opa Georg Wittich. Die gelernte Einzelhandelskauffrau war in der Milchbar von Onkel Linus Wittich in der Forchenwaldstraße in Lützenhardt beschäftigt bevor sie in Oberperfuß bei Innsbruck in einer Milchbar mit Käseverkauf tätig war. In den Ferien kam sie nach Lützenhardt, wo sie ihren Mann kennenlernte und hängen blieb. Sie reifte dann zur Vollblut-Gastronomin, die aufgrund ihrer herzlichen Art bei ihren Gästen sehr beliebt war.

Beste Voraussetzungen für seine Tätigkeit

Der ledige Oliver Kaupp lernte den Koch-Beruf im Hotel Sonnenhof in Lützenhardt bei Theo und Maria Dussle. Überdies machte er eine Ausbildung zum Konditor im Café Brünz in Lützenhardt bei Roland und Marlene Brünz. So brachte er beste Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle Tätigkeit ab Anfang der 2000 Jahre im elterlichen Betrieb mit. Rückblickend meint er: „Es hat Spaß gemacht, aber es war anstrengend.“