Neuzugang Ritsu Doan setzte im Testspiel gegen den FC St. Gallen gleich ein Ausrufezeichen. Foto: Eibne/Hubbs

Der SC Freiburg rüstet in der Offensive gewaltig auf. Ritsu Doan setzt beim Debüt für die Badener direkt ein Zeichen. Auch die anderen Neuzugänge dürften die offensive Qualität anheben. Routinier Nils Petersen erwartet "ein Hauen und Stechen" - und gibt sich kämpferisch.

Gleich bei seinem ersten Einsatz für den SC Freiburg ließ Ritsu Doan aufblitzen, was er bei seinem neuen Verein einbringen kann. Beim 4:3 (2:2)-Sieg im Testspiel gegen den FC St. Gallen im Rahmen des Trainingslagers im österreichischen Schruns erzielte der Japaner mit einem nahezu ansatzlosen Linksschuss am Samstag direkt sein erstes Tor für den Fußball-Bundesligisten. "Man hat schon gesehen, dass er sehr beweglich ist und sehr unberechenbar, das ist sehr schwierig für den Gegner", sagte SC-Trainer Christian Streich, "das bringt uns schon Optionen im Offensivspiel."

Alternativen im Angriff

Dafür sorgt aber nicht nur der 24-Jährige, der vom niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven kam. Doan ist einer von drei aktuellen Nationalspielern, die der SC für seine Offensive geholt hat. Auch der österreichische Zentrumsstürmer Michael Gregoritsch (FC Augsburg) und der ghanaische Mittelfeldmann Daniel-Kofi Kyereh (FC St. Pauli) werden dafür sorgen, dass es in Freiburg "ein Hauen und Stechen um die Plätze" geben wird, wie SC-Rekordtorjäger Nils Petersen vermutet. Doan nimmt's gelassen. "Ich bin es gewohnt, um einen Platz zu kämpfen, auch in der Nationalmannschaft. Es gefällt mir", sagte er.

Drei Nationalspieler für mehr Qualität im Kader 

"Man merkt auch anhand der Qualität der Neuzugänge, dass wir vor einer spannenden Saison stehen", sagte Petersen. Zudem mache es den 33-Jährigen "wahnsinnig stolz, dass wir auch mal woanders zugreifen können, dass wir attraktiver sind als der eine oder andere Verein".

Kader im Trainingslager komplett

In der Vergangenheit war es oft so, dass die Freiburger nicht automatisch die besten Karten hatten, wenn mehrere Bundesligisten an einem Spieler interessiert waren. Diesmal haben sie bislang alle Wunschlösungen realisieren können - und das auch noch frühzeitig. Dadurch sind sie schon im Trainingslager im Montafon dabei - und lernen nicht nur die neuen Kollegen gleich intensiv kennen. "Es ist super, dass sie da sind, und dass wir ein paar taktische Sachen machen können", sagte Streich. Denn wenn im September die Europa-League-Spiele dazu kommen, sei dafür nur noch wenig Zeit.

Vorfreude auf die Europa League

Die internationalen Partien waren für Kyereh ein "ganz wichtiges Argument" für den Wechsel zu den Badenern. Und diese zusätzlichen Einsatzmöglichkeiten sorgen auch dafür, dass alle Offensiven ihre Chance bekommen können. Lucas Höler, der am Sonntag seinen 28. Geburtstag feierte, präsentierte sich im Test gegen St. Gallen nicht nur wegen seines Siegtreffers in guter Frühform.

Etablierte Kräfte müssen sich beweisen

Dazu kommen neben Petersen auch noch Vincenzo Grifo, Roland Sallai, Woo-yeong Jeong sowie die Youngster Kevin Schade, Noah Weißhaupt und Nishan Burkart. "Je nach Formation gibt es vorne nicht viele Plätze, aber jeder ist seines Glückes eigener Schmid, und mit guten Leistungen in der Vorbereitung kann man dafür sorgen, dass man eine Nasenspitze vorne ist", zeigte sich Petersen kämpferisch.

Neuzugang Doan, der den Stil unter dem deutschen Trainer Roger Schmidt in Eindhoven als ähnlich zu dem in Freiburg empfand und sich auch von der Zusammenarbeit mit Streich viel verspricht, hat das erste Ausrufezeichen mit seinem Treffer am Samstag schon gesetzt.