Radsportler Kim Heiduk aus Wildberg (Team Lotto Kern-Haus) hat bei der Drei-Länder-Meisterschaft der U23 auf dem Sachsenring nahtlos an seine starken Leistungen der letzten Wochen angeknüpft und sich das Trikot des deutschen Meisters gesichert.
Der 21-jährige Kim Heiduk setzte sich nach 168 Kilometern im Zweiersprint gegen den gleichaltrigen Michel Heßmann (Jumbo – Visma Development) durch, mit dem er sich im Finale aus einer fünf Fahrer starken Spitzengruppe gelöst hatte.
Dahinter wurde Jakob Geßner (Rad Net – Rose) Dritter, gefolgt von Alex Tarlton, der auf Rang vier über die Ziellinie kam. Mit dem Meistertitel machte Kim Heiduk gleichzeitig seinem Teamchef Florian Monreal, der kurz zuvor Geburtstag hatte, ein nachträgliches Geschenk.
"Alles Gute zum Geburtstag", sagte der strahlende Kim Heiduk als erstes im Ziel, als er seinem Teamchef entgegenfuhr und diesem in die Arme fiel. "Emotionen hoch zehn, ein grandioses nachträgliches Geburtstagsgeschenk, das mir die Mannschaft und Kim mit dieser phänomenalen Leistung machte", erklärte Florian Monreal nach dem Rennen.
Meistertitel gleichzeitigGeburtstagsgeschenkfür Teamchef Monreal
Später ergänzte der frischgebackene Meister: "Wir haben das Rennen gut kontrolliert, waren bei allen Attacken vertreten. Auf der Zielgeraden hatte ich die schnellsten Beine und freue mich total über diesen Sieg."
In der zweiten Rennhälfte hatte sich zunächst eine zehn Fahrer starke Spitzengruppe um Alex Tarlton gebildet, zu der der Wildberger, der dem RSV Öschelbronn angehört, gemeinsam mit Heßmann vorfuhr.
"Ich habe gesehen, dass die Gruppe wohl durchkommen wird. Da habe ich kurz mit Michel Heßmann besprochen, dass wir in der nächsten Runde auf der Zielgeraden attackieren werden Dann sind wir zu zweit vorgefahren und haben die Gruppe erstmal verkleinert."
"Auf der Zielgeraden hatte ich die schnellsten Beine"
So fanden sich im Finale des Rennens ins in Hohenstein-Ernstthal mit Kim Heiduk und Alex Tarlton gleich zwei Fahrer vom Team Lotto Kern-Haus in der Spitze, dazu kamen noch Heßmann und Geßner sowie ein Fahrer vom Team SKS Sauerland. Das Quintett harmonierte gut und konnte einen Vorsprung von 50 Sekunden auf die Verfolger herausfahren.
Durch verschiedene Attacken und die Nachführarbeit vom Team Dauner – Akkon kam das Peloton auf dem 3,5 Kilometer langen Rundkurs zwar noch einmal bis auf 25 Sekunden an die Ausreißer heran, konnte diese aber nicht mehr stellen. Am Ende konnten sich schließlich Kim Heiduk und Michel Heßmann noch nach vorne absetzen und den Sieg unter sich ausmachen – mit dem besseren Ende für Kim Heiduk.
Für den 21-Jährigen war es der zweite Saisonsieg, nachdem er bereits eine Etappe bei der Tour d’Eure et Loir (UCI 2.2) gewinnen konnte und die Rundfahrt auf dem zweiten Gesamtrang beendete.
Auch bei der Rhodos-Rundfahrt (UCI 2.2) zu Saisonbeginn hatte Kim Heiduk mit einem zweiten Etappenplatz und dem vierten Gesamtrang überzeugen können. Aufgrund der Ergebnisse zählte er bei der DM von vorne herein zu den heißen Favoriten.
"Ich hatte im gesamten Rennverlauf eigentlich immer ein gutes Gefühl", meinte der Wildberger. "Zwischendurch ist es zwar noch etwas eng geworden, doch ich konnte noch zulegen. Richtig klar war es dann in der letzten Runde. Die 168 Kilometer waren für die U23-Fahrer eine durchaus anspruchsvolle Distanz. "Mir ist die Streckenlänge durchaus entgegengekommen. Wir haben zuletzt hart gearbeitet – auch auf das Ziel deutsche Meisterschaft", so Kim Heiduk.
Mit dazu beigetragen, dass es für den Wildberger so gut läuft, hat sein neuer Trainer Robert Pawlowsky, mit dem er inzwischen eng zusammenarbeitet. Dieser ist ein profunder Kenner der Radsportszene und hat schon so einigen Radsportlern dazu verholfen, Profi zu werden. Unter anderem hat er Rick Zabel trainiert.
Kim Heiduk arbeitet mit Ex-Trainer von Rick Zabel
"Es ist ein unfassbar starkes Jahr, das wir bisher gezeigt haben. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Jungs. Was die Mannschaft heute wieder gezeigt hat ist absoluter Wahnsinn. Kim war heute der stärkste und hat verdient gewonnen", freute sich der Teamchef.
Für den neuen deutschen Meister und dessen jüngste Vorstellung fand Florian Monreal besonders lobende Worte: "Kim ist jetzt drei Jahre bei uns in der Mannschaft und man sieht deutlich, dass er sich auch taktisch weiterentwickelt hat. Er hat einen großen Sprung nach vorne gemacht. Er ist zäh, und er kann sich durchbeißen.
Anspruchsvolle Aufgaben in den nächsten Wochen
Auf seinen Lorbeeren ausruhen kann sich Kim Heiduk in den kommenden Wochen nicht. Auf dem Programm stehen unter anderem der Nationscup in Polen, ein Profi-Rennen im schweizerischen Gippingen sowie die Oberösterreich-Rundfahrt.