Einen Downhill-Trail im Wald wünschen sich nicht nur die Jugendlichen aus dem Jugendhearing. Auch im Rottweiler Ausschuss für Kultur, Soziales und Verwaltung outet sich der eine oder andere als Fan dieser Idee. Foto: Kappherr

Eine Downhill-Strecke oder einen Pumptrack in Rottweil, das hätte sicherlich seinen Reiz. Wo so etwas gebaut werden könnte, was es kostet und vor allem, wer das Ganze unterhält – das war Thema im Ausschuss für Kultur, Soziales und Verwaltung.

Rottweil - Erst Skateboard, jetzt Mountainbike – Trendsportarten wie diese scheinen im Rottweiler Gemeinderat angekommen zu sein. Jedenfalls outete sich Hans-Peter Alf (CDU) in der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Soziales und Verwaltung als Downhillfahrer, der bereits mögliche Strecken rund um Rottweil ausgekundschaftet habe. Doch von vorn.

Idee aus dem Jugendhearing

Dem Jugendhearing im vergangenen Jahr ist es zu verdanken, dass das Thema Downhill, beziehungsweise Dirtpark und Pumptrack – so könnten Alternativen heißen – bei der jüngsten Sitzung des KSV auf den Tisch kam. Im Nachgang zum Hearing hatte sich eine Gruppe Jugendlicher um Ulli Sommer zu Testfahrten in den Nachbargemeinden zusammengetan. Sommer ist Pastor bei der Stadtmission, dessen Mountainbike-Workshops in den Sommerferien regelmäßig ausgebucht sind. Die Ergebnisse dieser Tests stellte dann am Mittwochabend Schüler Jakob Kuhn vor.

Ein Dirtpark, wie es ihn etwa in Dunningen gibt, besteht im Grunde aus zwar verdichteten, aber dennoch unbefestigten Erdhügeln. Die Vorteile – schnell gebaut, kostengünstig und von einer breiten Altersgruppe nutzbar – überwiegen. Aber: "Der Park ist durch die Witterung natürlich deutlich anfälliger als ein richtig befestigter Platz", erklärte Kuhn. In Trossingen sorgten etwa Sand und Kies sowie Rampen aus Holz und Metall für mehr Stabilität, aber auch höhere Kosten.

Die nächste Stufe – ein Pumptrack aus Asphalt – ist da schon langlebiger und kann außerdem auch von Skatern genutzt werden. Ein Pluspunkt, den man dank der Skateranlage am Stadion aber gar nicht mehr braucht.

Als "wirklich super gemacht", bezeichnete Kuhn die Downhill-Strecke in Königsfeld, die er sich auch in Rottweil vorstellen könnte. Wenngleich das Test-Team sich eher für die beiden Platz-Varianten ausgesprochen habe.

Projekt, das wachsen kann

Eine Downhill-Strecke – die stieß dann auch beim KSV auf offene Ohren. Während Arved Sassnik (SPD+FFR) noch überlegte, wo man "das Ding" hinbauen könnte und was es kosten darf, sah Alf die Strecke bereits im Eschach- oder Neckartal vor Augen. Harald-Armin Sailer (FDP), der durch sein Planungsbüro Erfahrung in dem Bereich mitbringt, sah die Strecke als Projekt, das am einfachsten wachsen kann und warnte vor einer vermeintlich einfachen Dirtbike-Anlage. Da grätschte OB Ralf Broß dann auch in die gerade so aufflackernde Debatte.

Auch, wenn mancher aus der Runde gerne gleich losgelegt hätte, ginge es bei dem Bericht erst einmal nur um Kenntnisnahme, so Broß. Erst einmal die Information aufnehmen, verarbeiten und gegebenenfalls in den Haushaltplan aufnehmen – das sei die vorgegebene Richtung. Die grundsätzliche Frage vor dem Was und Wo, sei das Wer. "Die Strecke planen und erhalten können nur die Nutzer", erklärte Rudolf Mager, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung. Dafür brauche es zum Beispiel einen Verein. Dem pflichtete auch Sailer bei.

Planungskosten schon im Haushalt

Pascal Schneider (CDU) rief die 10 000 Euro Planungskosten für einen Downhill-Trail in Erinnerung, die der Rottweiler Gemeinderat im Januar dieses Jahres auf einen Antrag von Monika Hugger (CDU) in den Haushaltsplan aufgenommen hatte. Bereits da war die Stadt damit beauftragt worden, sich auch gleich nach Fördertöpfen umzuschauen. Das es diese nicht nur auf LEADER-Ebene geben könnte, sondern auch von der EU, hatte Schneider bereits recherchiert. Er regte dann auch an, ob der Forst bei seinem nächsten Bericht aufzeigen könne, wo er sich einen solchen Trail vorstellen kann.