Bürgermeister-Kandidat Michael Stadler steht vor der Festhalle in Dotternhausen, in der Sanierungsmaßnahmen anstehen. "Mein Ziel ist es, den Investitionsstau in der Gemeinde zu beheben", sagt er.Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: BM-Kandidat Michael Stadler hat in Dotternhausen auch "die kleinen Dinge" im Blick / Investitionsstau beenden

"Kompetent, bürgernah, engagiert und menschlich", so beschreibt sich der Bürgermeister-Kandidat Michael Stadler, der seit Beginn des Wahlkampfs in Dotternhausen wohnt und als gewählter Schultes auch sofort dorthin ziehen will.

Dotternhausen. "Meine Bewerbung in Dotternhausen war kein Schuss aus der Hüfte. Ich habe mir das reiflich überlegt. Denn es ist eine Entscheidung fürs Leben", sagt der 41-Jährige. So habe er sich in mehreren Gemeinden umgeschaut, in denen eine Bürgermeisterwahl angestanden sei, aber: "Ich habe mich ganz bewusst für Dotternhausen entschieden. Weil die Gemeinde einfach passt." Nicht nur deshalb, weil seine Stiefmutter aus Isingen kommt.

Bürgermeister sei für ihn mehr als ein Beruf: "Es ist eine Berufung." Das Amt des Bürgermeisters beinhalte auch mehr als "nur verwalten". Man müsse Spaß und Freude daran haben, mit Menschen zu arbeiten. Ganz wichtig sind ihm in diesem Zusammenhang die Vereine: "Das Vereinsleben und das Ehrenamt sind bedeutend für eine Gemeinde", betont Stadler, der als Bürgermeister in den Vereinen "auch selbst mitmachen will".

Er wolle ein Bürgermeister zum Anfassen sein, einer, mit dem man reden könne und der ein offenes Ohr für die Probleme aller Bürger habe. Klar ist ihm, dass man als Verwaltungschef einer Gemeinde "ein dickes Fell" brauche. Andererseits sei es ihm lieber, offen miteinander zu reden und sich die Meinung zu sagen als hinter dem Rücken zu munkeln. Sein Ziel: "Frischen Wind in die Gemeinde bringen, aber nicht gleich alles umkrempeln."

Die Kommunalpolitik ist ihm nicht fremd. 2018 kandidierte er in Schleiden/Eifel bei der Bürgermeisterwahl, bei der er mit rund 40 Prozent "nur knapp gescheitert" ist. Damals gründete er eine Wählervereinigung, der er immer noch vorsteht.

Der Geschäftsführer einer Software-Firma mit zwölf Mitarbeitern hat sich zum Ziel gesetzt, "mit jedem in Dotternhausen vor der Wahl zu sprechen". Und: "Das schaffe ich auch." Dabei wolle er nicht nur sich vorstellen, sondern den Leuten vor allem zuhören. Dies ist für ihn wichtiger "als immer nur zu reden". Die Dotternhausener seien sehr aufgeschlossen, freundlich und zuvorkommen, hat Stadler beobachtet: "Sie sind immer für ein Schwätzle zu haben." Auch aus diesem Grund hat er auf die Produktion eines Vorstellungsvideos für die Homepage der Gemeinde verzichtet: "Ich will nicht nur einen Monolog halten, sondern mit den Leuten reden." Bei allen anstehenden Entscheidungen möchte er – so gut es geht – die Meinung der Bürger hören und diese mit ins Boot zu holen.

Was stünde für ihn als neuer Bürgermeister oben auf der Agenda? Neben den großen Vorhaben, die auf dem Weg seien, wie der Neubau beziehungsweise die Erweiterung des Kindergartens oder der Neubau des Bauhofs, möchte er "den Investitionsstau in der Gemeinde nach und nach beheben". Dabei gehe es auch um kleinere Projekte wie Sanierungsmaßnahmen in der Festhalle oder im Sportheim. Außerdem hat er als Zuschauer bei einem Fußballspiel festgestellt, dass es beim Kunstrasenplatz keine WCs gebe. "Dort muss ein Toilettencontainer aufgestellt werden." Keinen Hehl macht er daraus, dass ihm neben den Vereinen auch die Feuerwehr am Herzen liegt, die es zu fördern gelte.

Für die Gemeinde wichtig sei außerdem die Neuausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen, wobei man auch die noch freien Flächen im Innenbereich im Blick habe müsse. Des Weiteren würde er sich für die Einrichtung eines Ärztehauses einsetzen und versuchen, Wohnen für Senioren zu ermöglichen. Dabei gebe es verschiedene Optionen – vom betreuten Wohnen über die ambulante bis hin zur vollstationären Pflege.

Bleibt noch die Frage nach dem Zementwerk. "Holcim braucht uns, und wir brauchen Holcim", sagt Stadler. Inzwischen hat er sich auch hinsichtlich der Abluftreinigung im Werk kundig gemacht. "Ich halte die vom Verein NUZ geforderte SCR-Filteranlage nicht mehr für die beste Lösung." Gemeinsam müsse man sich für eine geeignete Technologie einsetzen, wobei er als Bürgermeister als Vermittler zwischen der Firma, der Gemeinde und den Umweltaktivisten auftreten wolle.