Die künftigen Abbaugrenzen auf dem Plettenberg müssen noch festgelegt werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Plettenberg: Initiative übt Kritik an Klausurtagung des Gemeinderats / Offener Brief

Dotternhausen (bv). In einem offenen Brief an Bürgermeisterin Monique Adrian und die Gemeinderäte bemängeln die "Vertreter der Bürger zum verträglichen Kalksteinabbau auf dem Plettenberg", Norbert Majer, Otto Scherer, Margarita Scherer, Ulrich Schmid, Günter Schäfer und Renate Ritter, dass weiter nichtöffentlich über die Abbaugrenzen auf dem Plettenberg verhandelt werden soll.

Obwohl sich der Gemeinderat schon intensiv mit dem Thema befasst habe, sei noch keine Position der Gemeinde für eine Resterhaltung des Dotternhausener Heimatbergs zu erkennen. Holcim habe nach eigenen Angaben noch Abbaurechte bis 2028. Wenn für die Süderweiterung noch zehn Jahre (rund 8,5 Millionen Tonnen oder rund sieben Hektar Oberflächenabbau bei 60 Metern Tiefe) genehmigt würden, blieben 22 Jahre Zeit, um sich in Deilingen weitere rund 50 Jahre Gesteinsabbau zu sichern. So könnte eine kleine Hochfläche im Süden des Bergs mit Wachholderheide und Plettenberghütte bestehen bleiben.

Der Gemeinderat wird aufgefordert, sich für diesen Vorschlag im Interesse der Bürger einzusetzen. So lange der Gewinnabführungsvertrag zu Lasten der Gemeinde und des Landkreises bestehe, solle das Gremium die Gebühren für den Kalksteinabbau durch Kündigung der Verträge vervierfachen. Sollte Holcim diese Kündigung nicht annehmen, sei die Süderweiterung nicht ins Auge zu fassen.

Das Holcim-Werk, so heißt es weiter, gehöre nicht zu den saubersten Zementwerken. So müsse sich der Gemeinderat für den Einbau der neuesten Filteranlagen zur besseren Luftreinhaltung einsetzen. Wolle der Gemeinderat diese Anträge nicht übernehmen, fordert die Initiative, einen Bürgerentscheid zum Abbau-Grenzantrag zu beschließen.

Weiter beantragen die Initiatoren des Bürgerentscheids eine Neuvermessung der bisherigen Plettenberghochfläche, die das künftige Landschaftsschutzgebiet vom Steinbruch ausweist. Dasselbe gelte für die Westseite des Bergs, die neuen Abbaugrenzen bei der Plettenberghütte sowie für die Süd- und Ostseite.

In einem weiteren Schreiben wird das Kommunalamt des Landratsamts dazu aufgefordert, Bürgermeisterin Adrian anzuweisen, die Diskussion um die Abbau-Grenzziehung auf die öffentliche Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung zu setzen und die nichtöffentliche Klausurtagung, die am kommenden Samstag stattfinden soll, zu verbieten. Wörtlich heißt es: "Nachdem bereits viel zu viel nichtöffentlich vorberaten wurde und keinerlei Geheimniskrämerei besteht oder irgendwelche Ausschlussgründe für die öffentliche Behandlung vorliegen, ist diese Sache jetzt mehr als jede andere öffentlich zu behandeln."

Monique Adrian sagte auf Anfrage, es sei gutes Recht des Gemeinderats, Klausurtagungen nicht öffentlich abzuhalten. Dabei gehe es nicht nur um den Plettenberg.