Noch bis 6. Juni offen: die Praxis von Igor Glasykin. Foto: Visel

Schließung der Arztpraxis von Igor Glasykin beschäftigt in Dotternhausen Bürger, Gemeindeverwaltung und Gemeinderat.

Dotternhausen - Die Schließung der Arztpraxis von Igor Glasykin beschäftigt in Dotternhausen Bürger, Gemeindeverwaltung und Gemeinderat.

So nahm Bürgermeisterin Monique Adrian in der Ratssitzung am Mittwoch ausführlich Stellung und betonte, es sei sehr bedauerlich, dass Glasykin seine Praxis bereits in vier Wochen schließen werde. "Wir haben davon erst am vergangenen Freitag erfahren", sagte Adrian, die mit vielen anderen befürchtet, dass die "Praxis ausblutet", weil sie wohl nicht nahtlos weitergeführt werden könne.

Sie sei im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Mit dem Gemeinderat werde man alles daran setzen, einen Nachfolger zu finden. Wilfried Burger, dem die Praxis gehört, wolle die Räume weiter zur Verfügung stellen. Er unterstütze die Gemeinde.

Bei einem Gespräch mit Glasykin habe sie angeregt, die Praxis noch länger offen zu halten. Dies habe der Mediziner abgelehnt und wirtschaftliche Aspekte und eine zu geringe Patientenzahl als Gründe für die Schließung genannt. Seit Monaten schon trage er sich mit dem Gedanken, die Praxis zu schließen, habe Glasykin gesagt. Adrian: "Es ist bedauerlich, dass er nicht früher auf uns zugekommen ist." Inzwischen habe der Arzt seine Zulassung für die Praxis zurückgegeben.

Adrian betonte, dass kurzfristige Schließungen von Arztpraxen nicht ungewöhnlich seien. Im Kreis seien derzeit zwölf Praxen vakant. 43 Prozent der 117 Hausärzte auf der Zollernalb seien über 60 Jahre alt. "Es wird nicht leicht sein, einen neuen Arzt für Dotternhausen zu finden."

Vorgeschlagen wurde im Rahmen der Sitzung, eine Unterschriftenaktion zu starten und einen "Bürgertisch" ins Leben zu rufen. Auch sollten die Patienten aufgefordert werden, ihre Akten nicht abzuholen. Hingewiesen wurde aber auch darauf, dass das nachbarschaftliche Netzwerk Sonne Fahrdienste für Arztbesuche anbiete.