Schauspieler, Akteure und Verantwortliche des ersten "Balkonkonzerts" in Dotternhausen freuen sich mit Ilse Rebstock über den gelungenen Abend. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Premiere im Garten von Ilse Rebstock wird zum großen Erfolg / Musiker und Schauspieler überzeugen

Viel Beifall hat es für das erste Dotternhausener Balkonkonzert gegeben. Die außergewöhnliche Kulisse begeisterte das Publikum.

Dotternhausen. Das Haus von Ilse Rebstock war unter zahlreichen Bewerbungen als Austragungsort für das erste Balkonkonzert des Musikvereins Dotternhausen ausgesucht worden. Im Rahmen seines 140-jährigen Bestehens sorgte das Ensemble Eger und Freunde für einen amüsanten und abwechslungsreichen Abend nach dem Motto "Dr’ Romeo machd Musigg oder emmer Ärger mit dr’ Julia".

Bei einem Balkon denkt man an Shakespeares Romeo und Julia, eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Geschichte, die in Verona spielt. Doch diese streiften die Akteure nur gelegentlich und holten diese mit einem Augenzwinkern in einem schwäbischen Schwank in die Gegenwart, nach Dotternhausen.

Alessa Eger (Horn), Corinna Eger (Querflöte), Michael Eger (Tuba) sowie die Schauspieler Eliane Rupp, Michael Eger, Simone Simonis, Corinna Eger, Nicole Wochner, Philipp Seemann und Michael Menholz spielten vor rund 200 Gästen, die inmitten blühender Sträucher und Blumen saßen. Die unterschiedlichen Spielorte brachten Bewegung in die Handlung. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Tanja Kammerer lauschten die Besucher dem Eröffnungsstück von Richard Wagner. Auf die Feuerfest-Polka folgte der französische Tanz "Can-Can" von Jacques Offenbach. Auch "Saltarello", der "Ungarische Tanz Nr. 5" und "Te Deum erklangen.

Mit der Feuerwerksmusik-Ouvertüre von Georg Friedrich Händel eröffneten das Ensemble den Schwank: Die Akteure des Musikvereins proben das Liebesdrama "Romeo und Julia", doch Julia (Nicole Wochner) erscheint fast nie zu den Proben. Auch die Souffleuse (Eliane Rupp) suchte sie vergeblich.

"Eine Ersatzperson muss her", forderte Romeo (Michael Eger). Die Rolle ist aber nicht geeignet für die neue Julia (Simone Simonis), auch passt das Theaterstück nicht zu dem schmucken Balkon von Ilse Rebstock. "Ond die Familienstreitigkeiten mit dem Tod von Romeo und Julia passen erst recht nicht in den Flecka", beteuert Romeo: "I hau a andere Version geschrieba", so Simone Simonis, "lass uns die spiela".

"Ein Mädchen oder Weibchen" aus der Zauberflöte war zu hören. Die heimlichen Treffen der beiden Liebenden wurden durch Mozarts "Kleine Nachtmusik" inszeniert. Die Nachtigall wurde von Corinna Eger gespielt. Der Frieden zwischen den Familien Wochner und Uttenweiler wurde wieder hergestellt.

"Streit wegen Schotter"

"Endlich ist die Streiterei wegen a bissle Schotter vorbei. Romeo, ich übergebe dir meine Tochter Julia zur Hochzeit", so Michael Menholz. Mit dem "Brautchor" von Richard Wagner führte der Brautvater Julia auf den Balkon zu Romeo.

Auch die ursprünglich ausgewählte Julia (Nicole Wochner) fand ihr Glück, mit Phillipp Seemann, die heimliche Hochzeit auf dem Rathaus vollzog Bürgermeisterin Monique Adrian. Gernot Rupp holte die frisch Vermählten mit dem Traktor ab.

Charlotte Eger kündigte die Musikstücke an, Elmar Schneckenburger war für die Technik, Michael Menholz für die Gesamtregie verantwortlich. Martina Haller sorgte mit ihrem Team für die Bewirtung.