Zementwerke: Bundestagsabgeodneter Kühn fordert strengere Vorgaben
Dotternhausen. Abgeordnete der Bundestagfraktion der Grünen haben einen Antrag eingebracht, wonach die Zementwerke, in denen sogenannte Ersatzbrennstoffe zum Einsatz kommen, bei der Abgasreinigung gleich behandelt werden sollen wie Müllverbrennungsanlagen. Der Vorsitzende des Vereins für Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ), Norbert Majer, hat die hiesigen Abgeordneten dazu aufgerufen, diesen Antrag zu unterstützen: "Klimaschutz kann nicht noch weitere Jahre zuwarten."
Der Tübinger Grünen-Abgeordnete Chris Kühn, Betreuungsabgeordneter für den Wahlkreis Zollernalb, betont: "In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Müllverbrennung in der Zementindustrie mehr als verdreifacht. Nach Angaben des Verbands der Zementindustrie wurden 2019 insgesamt 3,8 Millionen Tonnen Abfälle verfeuert; 1999 waren es 923 000 Tonnen." Der Anteil von Abfällen am Gesamtbrennstoff liege bei knapp 70 Prozent. Dabei würden für Zementfabriken weniger strenge Bestimmungen gelten als für Müllverbrennungsanlagen. Einige Werke dürften das Achtfache der Grenzwerte für Schwefeldioxid ausstoßen, bei Kohlenmonoxid sogar das Sechzigfache. Dabei zeigten Müllverbrennungsanlagen, dass die Einhaltung der Grenzwerte möglich sei. Kühn plädiert für den Einbach der SCR-Technik in Zementwerken, wie ihn auch die NUZ für das Dotternhausener Werk fordert,. So könnten die Stickoxidemission um bis zu 95 Prozent gesenkt und Grenzwerte für Ammoniak oder Gesamtkohlenstoff eingehalten werden.