Bietet auch nach der Fasnet Gesprächsstoff: die "BI Winterolympia Plettenberg 2054". Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bürgerinitiative fordert "Olympische Winterspiele in Dotternhausen"

Dotternhausen (bv). Eine Laufgruppe um Gemeinderat Axel Simonis hat beim Umzug in Dotternhausen für Furore gesorgt. Als "Bürgerinitiative Olympische Winterspiele 2054" nahm sie unter dem Motto "Heute schon an morgen denken: Nach dem Abbau ist vor dem Aufbau" das Thema Plettenberg auf die Schippe. Kritik bleibt da natürlich nicht aus.

Die 16 Mitglieder zählende Gruppe, zu der Familienangehörige von Simonis, Nachbarn und Kameraden zählten, hatten für ihren Auftritt Schilder gemalt, T-Shirts gestaltet und Flyer drucken lassen, auf denen die Forderungen der BI zu lesen sind: Aufschüttung des Plettenbergs auf eine Höhe von 3000 Metern, Erstellung eines Umsiedlungsprogramms für die Einwohner von Schömberg, Ratshausen und Roßwangen, Aufnahme ins Landschaftsschutzgebiet "Schwäbische Alpen" und den Ausbau des Plettenbergs zum "Skicirkus Schwäbische Alpen".

Gedacht ist an den Bau eines Tunnels, an eine große Olympiaschanze in Richtung "ehemaliges" Ratshausen und an eine kleine Schanze in Richtung Hausen. Zudem könnte sich die BI eine Biathlon-Schießanlage in Richtung des "früheren" Roßwangen vorstellen. Damit nicht genug: Gedacht hat die Narrengruppe auch an den Ausbau des alten Steinbruchs zur Snowboard-Halfpipe-Anlage, an die Umwandlung der Seilbahn zur Gondelanlage und an den Ausbau der Plettenbergauffahrt zum Eiskanal. Die Siegerehrung der Spiele könnten auf dem "nicht genutzten Marktplatz mit kostenfreiem Catering durch den Alpenverein" stattfinden.

Weiter heißt es: "Zur Durchführung unseres Volksentscheids benötigen wir rund vier Millionen Unterschriften". Die Gruppe fordert die Bürger auf, sie mit ihrer Unterschrift und mit einer Spende zu unterstützen.

Klar, dass diese Aktion nicht unwidersprochen bleibt. So erreichte unsere Redaktion ein anonymes Schreiben unter der Überschrift "Geschmackloser Fasnetsscherz", in dem es heißt, dass diese Aktion ungeeignet sei, weder den Dorffrieden noch den Gemeinschaftssinn in der Region nachhaltig zu fördern.

Und weiter: "Das Ergebnis des Bürgerentscheids können vor allem einige Mitglieder des Gremiums offensichtlich nicht ertragen. Heimatgefühl, Naturverbundenheit und nachbarschaftliches Verhältnis scheinen nicht zu interessieren. Deshalb lautet die Devise: Motzen, Stänkern, Sticheln und so weiter."

Axel Simonis sieht das ganz entspannt: "Wir wollten das Thema, das Dotternhausen so beschäftigt, närrisch glossieren, wie man das an der Fasnet macht. Andere haben beim Umzug Trump auf die Schippe genommen, wir halt den Plettenberg. Das war echt ein cooler Gag und eine Riesengaudi und ist von vielen als gute und pfiffige Idee verstanden worden."