Auf 100 Jahre Geschichte blickt die Turnabteilung im Sportverein Dotternhausen zurück. Die Bilder zeigen die heutigen Wettkampfturner (von links): Michael Eckstein, Niklas Schreijäg, Leo Eckstein, Manuel Thomas, Tobias Seifriz und Sebastian Seifriz, sowie die Dotternhausener Kinder beim Gaukinderturnfest in Balingen 2017 (rechts oben) und einen Kinderumzug von früher (rechts unten). Fotos: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: SV Dotternhausen feiert Jubiläum / Turner schreiben in 100 Jahren Erfolgsgeschichte / Mehr als Wettkampfsport

Der Sportverein Dotternhausen feiert vom 20. bis 23. Juli das 100-jährige Bestehen. Wichtiger Eckpfeiler des Vereins ist die Turnabteilung. Franz Eckstein (1914-1999) zählte zu den Gründern des Turnsports in der Gemeinde.

Dotternhausen. Sein Sohn Martin und dessen 26 Jahre alten Söhne Michael und Leandro Eckstein turnen in dritter Generation und gehören zu den Leistungsträgern der Dotternhausener und Schömberger Verbandsligaturnern.

Geturnt wird in Dotternhausen seit 1927. Erster Turnwart war Heinrich Fünfer. Franz Eckstein, Lukas Merz, Robert Rebstock, Paul Uttenweiler, Albert Wochner, Georg Töpfer und der in Dotternhausen wohnende Anton Burkhardt stellten dort, wo heute das Raiffeisenbank-Gebäude steht, ein selbst gebasteltes Reck und einen Barren auf. In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 erlosch das Vereinsleben, das ab dem 19. Januar 1947 seine Fortsetzung fand.

Mit dem Bau der Festhalle 1954 wurde auf Initiative von Gotthard Schönherr die Turnabteilung wieder ins Leben gerufen. Die Ziele waren, nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten, sondern auch korrekte Körper- und Bewegungsschulung zu vermitteln. Gefördert wurde neben dem Breitensport das leistungsorientierte Wettkampfturnen.

Die Turner besuchten regelmäßig die Gaukinderturnfeste. 1957 fand dieses in Dotternhausen statt. Tradition war es, dass der ausrichtende Verein oder die Gemeinde die teilnehmenden Kinder beherbergte und verköstigte.

Gotthard Schönherr leitete die Turner bis 1958, doch bereits 1957 begann ein fließender Übergang zu seinem Nachfolger Anton Burkhardt. Viele erinnern sich noch daran, wie er mit dem Herbstabturnen in der Festhalle zum Gemeinwohl beigetragen hat. Mädchen und Buben zeigten, was sie erlernt hatten, Tanz sowie eine Theateraufführung erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit. Von Anton Burkhardt und dessen Ehefrau Monika wurden zeitweise 128 Mädchen und Jungen trainiert. 1983 legte er nach 25 Jahren sein Amt als Abteilungsleiter nieder. Danach fand eine Neuorientierung unter der Leitung von Ingeborg Schatz statt. Ihr Bruder Gerhardt führte die Turnabteilung von 1985 bis 1987. Durch die Intensivierung des Trainings entwickelte sich ein erfolgreiches Jugendturn-Team, dessen Erfolge nach wie vor Vorbildfunktion haben. Unter der Leitung von Dieter Merz und Rolf Schatz bildete sich eine weitere Mannschaft, die seit 1990 mehrere Kreismeistertitel und Landesfinalteilnahmen erreichte. Manuel Thomas ist bis heute erfolgreicher Jugendtrainer.

Neuer Abteilungsleiter war von 1988 bis 1997 Frank Göbel. Unter seiner Regie feierte die Abteilung mit dem Verein 1993 dessen 75-Jahr-Jubiläum. Von 1998 bis 2001 steuerte Dieter Merz das "Turnerschiff". Die Turner waren dann drei Jahre lang führungslos, bis Christine Eichstädt von 2005 bis 2012 die Turnabteilung leitete. Peter Seifriz übernahm 2013 das Zepter. Unterstützt wird er von seinen Söhnen Tobias und Sebastian Seifriz sowie einem Frauen- und Männerteam. Für die Mädchenriege ist Maren Mendler verantwortlich. Die Teilnahme an Gauturn- und Gaukinderturnfestne, Gaueinzelmeisterschaften, Jugendmehrkämpfen und das Ligaturnen sind fester Bestandteil in der Turnabteilung unter Abteilungsleiter Peter Seifriz. Als nächstes steht die Teilnahme am Landesturnfest vom 30. Mai bis 3. Juni in Weinheim an.

Die Geselligkeit wird in der Abteilung groß geschrieben, und die Akteure fiebern dem Festakt zum Jubiläum entgegen. Mit Engagement studieren die Turner einen Auftritt unter der Leitung von Maren Mendler und Gerhard Schatz ein. Turnen sei heute mehr als ein Wettkampfsport, Turnen sei fast ein Lebensgefühl und gehöre zum "Lifestyle", heißt es. Koordination, Beweglichkeit, Kräftigung und der Spaß an der Bewegung stünden im Vordergrund, gepaart mit Kraft und Ausdauer. Die Turnerjugend drückt das mit ihrem Banner so aus: "Turnen ist in."