Dieses Bild zeigt laut NUZ die Südwand des Bruchs bei der Albvereinshütte nach der Sprengung. Foto: Privat Foto: Privat

NUZ kritisiert schwere Erschütterungen. Bürgermeister Lebherz: bisher keine Beschwerden eingegangen.

Dotternhausen - "Wie sicher ist der Plettenberg noch?", fragt sich der Vorsitzende des Vereins Natur und Umweltschutz im Zollernalbkreis (NUZ), Norbert Majer, "nachdem am vergangenen Donnerstag um 10.52 Uhr in zahlreichen Gebäuden in Dotternhausen, Ratshausen und Hausen am Tann Gläser in den Schränken und selbst einige Häuser gewackelt haben". Es habe sich dabei allerdings nicht um ein Erdbeben gehandelt, sondern um eine besonders starke Sprengung im Steinbruch-Plettenberg.

Im Zusammenhang mit dem Antrag auf die Süderweiterung des Bruchs seien zwar in Hausen und Ratshausen auf Grund von festgestellten Erschütterungen von der Landesanstalt für Umwelt Freiburg Messstellen eingerichtet worden, die aber wieder abgebaut wurden. Nun messe nur noch Holcim. Die Gutachter bescheinigten zwar, dass die Sprengerschütterungen keine Auswirkungen auf die Standfestigkeiten der Umgebung oder gar Gebäude hätten, führt Majer aus. "Aber wie schützt das Landratsamt als Aufsichts- und Genehmigungsbehörde die Bürger und Natur vor Schäden?"

Er verweist in diesem Zusammenhang auf die in der öffentlichen Erörterungsrunde geltend gemachten Bedenken, dass solche Erschütterungen auch die Plettenbergränder und eventuell sogar die Grundwasserhaltung beeinträchtigen und auflockern könnten.

Bei ihm seien am Donnerstag bereits kurz nach 11 Uhr einige Telefonanrufe und Beschwerden aus Dotternhausen wegen den Erschütterungen eingegangen. Nachprüfungen hätten ergeben, dass wohl Sprengungen an der umstrittenen Südhangseite in Richtung Plettenberghütte stattgefunden haben. Er erinnert daran, dass bereits vor zwei Jahren schon einmal eine Brutstätte eines Heidelerchenpaars durch Sprengungen vernichtet worden sei.

Der Ratshausener Bürgermeister Heiko Lebherz teilte auf Anfrage gegenüber dem Schwarzwälder Boten mit, dass bei ihm im Rathaus bislang noch keine Nachfragen oder Beschwerden zur vermeintlichen Sprengung eingegangen seien. Von Holcim war keine Stellungnahme zu erhalten.