Jugendliche aus Dotternhausen pflanzen unter Anleitung von Rolf Schatz einen Obstbaum. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Fachwart Rolf Schatz gibt Anleitung und wichtige Tipps

Dotternhausen. Unter dem Motto "Wir pflanzen einen Apfelbaum" hat der Obst- und Gartenbauverein Dotternhausen zu einer Aktion eingeladen. Allerdings sind nur wenige Interessierte in das Gewann Oberer Esch gekommen.

Mit dem Zitat "Planst du in Jahren, so pflanze Getreide. Planst du in Jahrzehnten, so pflanze Bäume" stieg Obstbaumfachwart Rolf Schatz in das Thema ein. Die Teilnehmer waren mit Eifer bei der Sache und legten unter fachlicher Pflanzanleitung selbst Hand mit an.

Erste Maßnahme war das Herstellen eines Pflanzlochs, das mindestens doppelt so groß sein sollte wie das Wurzelvolumen des Jungbaums. Die Verwendung eines Drahtkorbs sei bei Wühlmausproblemen unabdingbar, und die Bäume sollten wegen des Winddrucks einen Pfahl erhalten.

Der Baum sollte so gepflanzt werden, dass sich die Veredelungsstelle etwa handbreit über dem Boden befinde, erläuterte Schatz. Nicht vergessen werden sollte ein richtiger Wurzelschnitt sowie das Angießen nach der Pflanzung, um die Wurzeln gut einzuschlämmen.

Die Baumscheibe sollte in den ersten Standjahren von Pflanzenwuchs freigehalten werden, da Gräser und Kräuter eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe darstellten.

Im Anschluss verpassten die Teilnehmer dem Bäumchen den notwendigen Pflanzschnitt an der Krone und formierten die Leitastverlängerungen.

Jeder Jungbaum unterliege mindestens acht bis zehn Jahre lang einem Erziehungsschnitt, um ein stabiles und besonntes Kronengerüst aufzubauen, führte Schatz weiter aus. Ein Obstbaum sollte nicht nur pyramidenförmig, sondern auch fruchttragend zugeschnitten werden. Ansonsten habe man viel Holz, aber keine Früchte. Wichtig sei, dass viel Licht an die Frucht kommen könne. Schatz: "Richtige Pflege garantiert gute Erträge und eine gute Qualität." Nach getaner Arbeit wurde noch diskutiert, bevor die Pflanzaktion bei einer gegrillten Roten Wurst am offenen Feuer sowie einem Most aus heimischer Streuobstwiese ausklang.