Die Holcim-Mitarbeiter stehen hinter dem Zementwerk und tragen die Informationskampagne mit. Foto: Holcim

Mit Flyern, Broschüren und Plakaten will Unternehmen über Süderweiterung des Steinbruchs aufklären.

Dotternhausen - "Wir wollen die Bürger sachlich und transparent informieren", betonten Werksleiter Dieter Schillo und Pressesprecherin Sabine Schädle. Holcim hat nun eine große Bürger-Informationskampagne gestartet.

Mit Flyern und Broschüren, die im Ort verteilt werden, und mit großformatigen Plakaten will Holcim über die Süderweiterung des Steinbruchs aufklären.

Beim Bürgerentscheid am 19. Februar seien alle Dotternhausener aufgerufen, mit zu entscheiden und mit Ja zu stimmen, betont Schillo. Werde der Vorschlag der Gemeinde zur maximalen Grenzziehung der Erweiterungsfläche akzeptiert, sei dies das Mandat, über die tatsächlichen Grenzen verhandeln zu können. Schillo: "Alles andere würde eine Lähmung und einen Stillstand bedeuten, den niemand haben möchte."

Der Werkleiter betont, dass Holcim ab 2018 die Erweiterung wegen des Materials dringend brauche und erinnert daran, dass der Gemeinderat der Erweiterung des Steinbruchs bereits 1986 zugestimmt habe. Und dies in einem größeren Umfang als er jetzt zur Abstimmung stehe. Anmerkung: Damals hieß der Bürgermeister Norbert Majer.

Schillo macht aber auch deutlich, dass der Vorschlag der Gemeinde "nicht unser Wunsch ist." Denn die anvisierte Abbaufläche sei um einige Hektar kleiner als die Rohstoffsicherungsgrenze des Regionalverbands und bedeute, dass Holcim rund zehn Jahre weniger als geplant abbauen könne. Dann wäre auf dem Berg wohl Ende der 2040er-Jahre Schluss.

Schillo: "Zur sachlichen Information der Bürger gehört aber auch, dass wir klar sagen, mit dem Abbau auf dem Plettenberg hört das Zementwerk nicht auf zu existieren." Dann müsse der Kalkstein woanders gewonnen werden. Dies bedeute, "dass Dotternhausen weiter mit den ›vermeintlichen Nachteilen‹ des Zementwerks leben und weitere Nachteile in Kauf nehmen muss, aber nicht mehr alle Vorteile daraus ziehen kann." Stichworte seien die Emissionen, der Wegfall des Entnahmeentgelts für die Gemeinde von derzeit 300 000 Euro pro Jahr und weniger Sponsoring. Schillo verhehlt auch nicht, dass dann der Schwerlastverkehr zunehmen könnte, weil der Kalkstein ins Werk transportiert werden müsse. "Das alles wollen wir den Bürgern im Rahmen unserer Kampagne transparent vermitteln."

Eine wichtige Rolle dabei spielten die Mitarbeiter des Zementwerks, sagt Sabine Schädle. Diese stünden voll hinter der Aktion, die am 8. Januar mit dem Neujahrsumtrunk auf dem Plettenberg begonnen habe, und würden diese leidenschaftlich unterstützen – ebenso wie Zulieferbetriebe aus der Region.

Ziel der Kampagne ist laut Schillo, bis zum Bürgerentscheid deutlich zu machen, dass das Zementwerk ein Bestandteil von Dotternhausen und ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor für die Gemeinde sei. "Wir nehmen unsere Verantwortung für die Region ernst." Daher sei es Holcim wichtig, dass sich die Bürger ernst genommen fühlten und Antworten auf ihre Fragen erhielten. Schädle ergänzt: "Wir wollen ein gutes Miteinander. Was wir nicht wollen, ist die Spaltung der Gemeinde."