Die vier Kirschbäume auf dem Grundstücke 124 gegenüber dem Dotternhausener Rathaus bleiben vorerst stehen. Der Gemeinderat hat sich gegen das Fällen der Bäume ausgesprochen. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Anlieger beklagen sich über Verschmutzungen / Bürgermeisterin Adrian: "Ewig schade, wenn die weg wären"

Die vier Kirschbäume auf dem Grundstück 124 gegenüber dem Rathaus in Dotternhausen bleiben stehen. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung für deren Erhalt ausgesprochen.

Dotternhausen. Immer wieder sind bei der Gemeinde Klagen und Beschwerden, vor allem von den Eigentümern und Mietern des Gebäudes Hauptstraße 26, wegen der durch die Bäume verursachten Verschmutzungen eingegangen. So heißt es, dass die herabfallenden Kirschen starke Flecken auf dem Bodenbelag vor den Häusern hinterlassen und dass dadurch auch Schmutz in die Gebäude getragen werde. Auch die Narrenzunft bemängelt Flecken an der Mauer, dem Dach und an der vor der Bücherei aufgestellten Mondstupfer-Figur.

Die Wohnbaugenossenschaft, die das Gebäude Hauptstraße 26 verwaltet, hat laut Bürgermeisterin Monique Adrian die Gemeindeverwaltung auf die Vereinbarungen hingewiesen, die bei einem Ortstermin 2003 getroffen worden seien. Danach habe die Gemeinde zugesagt, die Bäume alle zwei Jahre zurückzuschneiden. Dies, so Adrian, sei regelmäßig gemacht worden. Außerdem habe die Gemeinde erklärt, die Bäume "benetzen" zu wollen, um herabfallende Kirschen vor dem Eingang des Friseurgeschäfts aufzufangen. Dies, so die Gemeindeverwaltung, sei wohl nie umgesetzt worden. Zwischenzeitlich seien die mehr als 20 Jahre alten Bäumen dafür zu groß. Ein Zurückschneiden löse das Problem ebenfalls nicht. So bleibe nur das Fällen übrig.

Die Gemeinde ist Miteigentümerin des Grundstücks 124 (Hauptstraße 24), auf dem die Bücherei und die vier Kirschbäume stehen und habe die Räum- und Streupflicht vor dem Gebäude übernommen und sich zur Unterhaltung und Pflege der Grünflächen verpflichtet. Adrian: "Wir sind also auch für die Unterhaltung der Kirschbäume auf diesem Grundstück verantwortlich." Ob die Gemeinde allerdings alleine über das Fällen der Bäume entscheiden könne, sei fraglich. Weil es sich Gemeinschaftsflächen handele, seien auch die Bäume im Gemeinschaftseigentum.

Nachdem der Gemeinderat für den Erhalt der Bäume gestimmt hat, "geschieht zunächst einmal nichts", betont Adrian. Die Bürgermeisterin jedenfalls möchte die Japanischen Kirschbäume nicht missen: "Sie bieten Schatten und blühen wunderschön." So wäre es "ewig schade", wenn diese gefällt würden. Sie verweist auch darauf, dass "es 2018 ein extremes Obstjahr ist". Als die Bäume vor vielen Jahren gepflanzt worden seien, sei man davon ausgegangen, dass diese keine Früchte hätten. "Wenn wir sie jetzt fällen und eine Ersatzpflanzung vornehmen, bringt dies auch wieder Schmutz auf irgendeine Art und Weise."

Im Gemeinderat war man einhellig derselben Meinung. Sollte das Thema bei der Eigentümerversammlung zur Sprache komme, wird sich die Gemeinde mit ihrem Stimmanteil gegen das Fällen aussprechen.