Der Drehrohrofen im Zementwerk: Dort sollen künftig mehr Ersatzbrennstoffe verfeuert werden. Foto: Holcim

Gemeinderat stimmt nach zweieinhalb Stunden langer Diskussion zu. Dotternhausen fordert strenge Emissionsmessungen.

Dotternhausen - Zweieinhalb Stunden lang hat der Dotternhauser Gemeinderat über den Holcim-Antrag diskutiert, den Anteil der Ersatzbrennstoffe im Drehofen von derzeit 60 auf 100 Prozent zu erhöhen. Letztlich stimmte das Gremium dem Antrag zu mit dem Zusatz, "sofern weiter Untersuchungen zu den Emissionen streng gemacht und der Gemeinde gegenüber offengelegt werden".

Bürgermeisterin Monique Adrian hatte dargelegt, dass das Zementwerk nun mal vorhanden sei und es beim Betrieb Emissionen gebe. Daher werde man das Ganze auch aufmerksam verfolgen.

Da der Antrag aber auch die Halbierung der Emissions-Grenzwerte vorsehe, beantragte die Verwaltung, diesem zuzustimmen. Ein wesentliches Element sei zudem, dass der Direktbetrieb (Rohmühlen sind nicht in Betrieb) von maximal 1200 Stunden im Jahr auf 600 begrenzt werde. Da der Direktbetrieb höhere Emissionen verursache als der Verbundbetrieb, sei diese Minimierung zu unterstützen.

Nachweis: Alle Grenzwerte eingehalten

In der Diskussion ging es um die Emission von Schwermetallen, Dioxinen, Furanen und Quecksilber. "Was kommt aus dem Schornstein raus?", wurde gefragt. Auch erkundigten sich die Räte nach den Stoffen, die künftig verwendet werden sollen.

Die Vertreter von Holcim, Dieter Schillo, Friedrich Wimmer und Gerald Massini, betonten, dass alle Grenzwerte deutlich unterschritten würden. Die Belastung durch Emissionen sei gering. So werde etwa der Grenzwert für den Ausstoß von Stickoxiden von bisher 500 Milligramm pro Normkubikmeter auf 200 gesenkt.

Künftig würden keine anderen Stoffe als bisher eingesetzt, sondern die Mengen der genehmigten Ersatbrennstoffe (Kunststoffe, Klärschlamm, Öle, Papierfaserfangstoffe, Reifen und Gummi) erhöht. Im Jahr 2013 sei die Anlage in Absprache mit dem Regierungspräsidium Tübingen versuchsweise mit 100 Prozent Ersatzbrennstoffen betrieben worden. Dabei sei nachgewiesen worden, dass alle neuen Grenzwerte eingehalten würden.