Kinder werden zur Mittagszeit im Dotternhausener Kindergarten abgeholt. Kommt dort die Ganztagsbetreuung, stehen größere bauliche Maßnahmen an. Foto: Hauser

Auch Kinderkrippe soll verlängerte Öffnungszeiten haben. Umbaumaßnahmen und mehr Personal sind nötig.

Dotternhausen - Der Kindergarten in Dotternhausen soll für die Zukunft fit gemacht werden. Mittelfristig ist eine Ganztagsbetreuung mit Mittagessen geplant. Auch die Kinderkrippe soll verlängerte Öffnungszeiten erhalten. Dafür sind aber größere Umbauten und mehr Personal nötig.

Amtsverweser Alfons Kühlwein gab in der Sitzung des Gemeinderats zu, dass Dotternhausen bei der Kinderbetreuung hinterher hinke: "Da gibt es große Defizite." Um diesen abzuhelfen, hat sich der Gemeinderat im Grundsatz unter anderem für eine Ganztagsbetreuung mit warmem Mittagessen und verlängerte Öffnungszeiten in der Kinderkrippe ausgesprochen.

Dabei ist den Räten klar, dass diese Ziele ohne größere Umbaumaßnahmen und mehr Personal nicht umzusetzen sind: "Da kommen große Investitionen auf die Gemeinde zu", sagte Kühlwein. So werden sich die Räte zunächst ein Bild über die derzeitige Situation im Kindergarten machen und auf Vorschlag von Kühlwein andere Einrichtungen besuchen, die in der Betreuung schon weiter sind.

Gemeinderat fasst Beschlüsse

Um den Kindergarten zu ertüchtigen, ist ein "Runder Tisch" ins Leben gerufen worden. Gemeinderat Christian Künstle stellte die erarbeiteten Vorschläge vor. Als sogenannte kleine Lösung werden neben einer Regelgruppe mit Öffnungszeiten von 7 bis 12.30 Uhr auch eine Kindergartengruppe ab dem Kindergartenjahr 2020/21 mit verlängerten Öffnungszeiten von 7 bis 14 Uhr angeboten. Dies soll auch für die Krippe gelten, die bisher bis 13 Uhr geöffnet ist. Mittelfristig wird auch eine Ganztagsbetreuung von 7 bis 17 Uhr angestrebt.

In Sachen Kindergarten fasste der Gemeinderat einige Beschlüsse. So soll die Bezahlung der Zweitkräfte angeglichen werden. Im Haushalt 2020 werden dafür rund 12.000 Euro bereitgestellt. Zudem werden im Kindergarten künftig Obst und Mineralwasser kostenlos ausgegeben. Bei der Kinderkrippe wird eine engere Kooperation mit Dautmergen angestrebt, um zu gewährleisten, dass alle U3-Kinder aus dem Nachbarort aufgenommen werden können. So sei gewährleistet, dass diese hinterher auch die Grundschule in Dotternhausen besuchen. In den Haushalt werden zudem Mittel für einen Sandkasten, eine Nestschaukel und neue Stühle mit insgesamt rund 10.000 Euro aufgenommen.

78 von 91 Plätze sind belegt

Zuvor hatte Kindergartenleiterin Myrta Wochner über die aktuelle Situation berichtet. 78 von 91 Plätzen seien im Kindergarten belegt, sieben von zehn Plätzen in der Krippe. Die Kinderzahlen seien stabil, sodass die Plätze auch in nächster Zukunft ausreichen würden.

Von den 14 Erzieherinnen würden vier ganztags arbeiten, die anderen in Teilzeit. "Wir sind ein gutes Team", betonte Wochner, "der Kindergarten ist gut aufgestellt". Allerdings sei man hinsichtlich des Personals und der räumlichen Situation "ausgereizt" und bei den Öffnungszeiten "nicht mehr auf dem neuesten Stand". Sie mahnte an, alles dafür zu tun, um das "gute und eingespielte Team" halten zu können.

Ein Lob hatte sie für die Eltern, den Gemeinderat und die Verwaltung parat, die den Kindergarten stets unterstützten: "Wir sind eine kinderfreundliche Gemeinde."

Georg von Cotta fragte, wie sich die anstehenden Investitionen auf die Elternbeiträge auswirkten? "Wir sollten uns an anderen Gemeinden in der Gegen orientieren", antwortete Kühlwein. Dotternhausen verlange verhältnismäßig hohe Beiträge. Edgar Uttenweiler sprach weitere anstehende Projekte in der Gemeinde an: "Wir müssen einen Investitionsplan aufstellen und schauen, wie das alles zu finanzieren ist."