Plettenberg: NUZ-Vorstand reagiert auf Aussagen von Holcim-Werksleiter Schillo / Klare Zusagen gefordert
Dotternhausen. Die Vorsitzenden des Vereins Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ), Norbert Majer, Siegfried Rall und Bernd Effinger, nehmen Stellung zu den Aussagen von Holcim-Werksleiter Dieter Schillo (wir berichteten).
Die NUZ-Vorsitzenden argwöhnen, dass die Plettenberghochfläche illegal als Rohstoffsicherungsgebiet ausgewiesen worden ist. Nach ihrer Meinung geht es bei der geplanten Süderweiterung nicht nur um 8,8 Hektar, sondern um weitere 7,53 Hektar der bisherigen Rekultivierungsfläche. "Wenn überhaupt, dann dürfen allenfalls zwei Hektar abschnittsweise genehmigt werden", heißt es.
Ganz entscheidend sei die Veränderung der Rekultivierungsplanung für rund 70 Hektar mit teilweise bis 60 Meter hohen Felswänden. Dies diene dazu, um an den sonstigen Hangabböschungen noch mehr Steine gewinnen zu können.
"Wer trägt hier Verantwortung für Mensch und Natur?" wird angesichts der Stellungnahme von Schillo gefragt und: "Wer sucht den fairen Dialog und anständigen Kompromiss?"
Wie die Dotternhausener Aktivisten betonen, lägen nun Unterlagen und Beweisstücke vor, die aufzeigten, dass das "sogenannte Rohstoffsicherungsgebiet südlicher Plettenberg durch Falschbehauptungen und mit falschen Dokumenten in den Regionalplan 2013 aufgenommen wurde".
Bis 2013 habe die Karte des Regionalverbands für dieses Gebiet einen schutzbedürftigen Bereich für Naturschutz und Landschaftspflege aufgezeigt. Dann seien dem Verband Bestätigungen vorgelegt worden, die bewiesen, dass l986 eine Erweiterungsgenehmigung erteilt worden sei, was aber nicht der Fall gewesen sei. Dieses müsse nun geprüft werden, betont NUZ.
Holcim wird vorgeworfen, nur einen schnellen Abbau im Auge zu haben. Landschaftsverbrauch und Schadstoffbelastungen seien zweitrangig. Zudem werde das Zementwerk immer mehr zur Abfallverbrennungsanlage, ohne die notwendigen Filteranlagen wie Müllverbrennungs- oder gar Giftstoffbeseitigungsanlagen zu besitzen.
Bevor es seitens des Zementwerks keine klare Zusagen für Besserungen gebe, sollte keine Genehmigung erteilt werden, so der Verein. Zement sei keine Mangelware. Kein Bauauftrag würde nicht verwirklicht, wenn es in Dotternhausen kein Zementwerk mehr gebe.
Der NUZ-Vorstand appelliert an die "Verantwortlichen in der Region, diesen Raubbau einzudämmen und die Heimat, die Luft und das Wohlergehen der Bürger nicht in die Hände des Großkonzerns zu legen".