Die Geehrten, die gewählten Ausschussmitglieder und Narrenratmitglieder mit Michael Röder (Zweiter von rechts) Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Der Mondstupfer könnte begraben werden: Nachfolger für Vereinsspitze fehlen / Rudi Ritter: "Es ist fünf vor zwölf"

Obwohl die Versammlung der Narrenzunft Dotternhausen harmonisch verlief, steht der Fortbestand des Vereins auf der Kippe: Für die zurückgetretene Führungsmannschaft wurden keine Nachfolger gefunden.

Dotternhausen. Nach abgelaufener Amtszeit stellten sich nach sieben Jahren der Vorsitzende Michael Röder, die Schriftführerin Inge Effinger und die Kassiererin Sonja Koch nicht mehr zur Wahl. Röders Stellvertreter Thomas Schatz war bereits im vergangenen Herbst während seiner Amtszeit aus persönlichen Gründen zurückgetreten, so dass die Narrenzunft nun ohne kommissarischen Vertreter handlungsunfähig ist.

Das Geschäftsjahr 2018 sei ein spannendes und aufregendes Jahr gewesen, das durch eine Veränderung geprägt wurde, so Röder. In seinem Rechenschaftsbericht streifte er Auftritte an zahlreichen Brauchtumsabenden und Besuche der Ringumzüge. So standen im vergangenen Jahr der Besuch in Ostdorf und Neufra, der Spandalen in Geislingen sowie der Pflommasäck in Erzingen auf dem Programm.

Da es im vergangenen Jahr zu keiner 20er-Bildung kam, vollbrachte die Narrenzunft aus eigenen Reihen mit großen Anstrengungen einen gelungenen 20er-Ball, so der Vorsitzende. Die Schul- und Kindergartenbefreiung, der Rathaussturm sowie das traditionelle Bärentreiben und die farbigen einheimischen Fasnachtsumzüge mit der Kinderfasnet in der Festhalle zählten zu den Höhepunkten. Einen tollen Einsatz hatten die Traktorfreunde beim Christbaumeinsammeln und der Organisation des Fackelfeuers.

Überschattet wurde diese Euphorie dadurch, dass sich auch 2019 keine 20er zusammengefunden haben, um den 20er-Ball auszurichten. Das Bärentreiben, die Rosenmontagspolonaise sowie das Saaben gaben dieser Saison der Dorffasnet eine tolle Note. Den Rathaussturm übernahm in dieser Saison Hauptamtsleiterin Melanie Engeser. Mit der Mondstupferbeerdigung ging nicht nur ein schöner Brauchtumstag, sondern eine gute Fasnet zu Ende, resümierte Röder.

Narrenrat Rudi Ritter appellierte an die Versammlungsmitglieder, den Fortbestand der Narrenzunft zu überdenken. Es seien junge Leute gefragt, "denn es ist fünf vor zwölf". Ritter will alle 400 Mitglieder anschreiben, um den Ernst der Lage zu schildern.

Gemeinderätin Elisabeth Menholz forderte, bei einer Mitgliederbefragung über die Konsequenzen aufzuklären, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Ansonsten sei der Mondstupfer für immer begraben.

Bürgermeisterin Monique Adrian sprach von einer nicht einfachen Situation, in der sich die Narrenzunft momentan befinde. Diese sei schwierig, aber zu lösen. Die steigende Beteiligung an der Dorffasnet zeige, dass Dotternhausener die Fasnet wollten.

Der Vorsitzende zeichnete zahlreiche Mondstupfer für die Teilnahme an Narrentreffen und an der heimischen Fasnet mit Mondstupferorden und Urkunden aus: Bronze ging an Michaela Eppler, Bianca Hoch, Ralf Ritter, Heike Krastl, Christine Türk und Laura Birnstill, Silber an Silke Ritter und Armin Stotz, Gold an Walter Hahn, Petra Müller, Helga Ritter und Uschi Steinhöfer.

Bei den Wahlen wurde kein Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden, die nach 31 Jahren aufhörende Schriftführerin und die Kassiererin gefunden. Die Ausschussmitglieder Michaela Eppler, Kathrin Pontarollo, Oscar Franke, Robert Karut und Christian Uttenweiler wurden für zwei weitere Jahre gewählt. Michael Röder, Inge Effinger und Sonja Koch wurden in den Narrenrat gewählt.