Kommunales: NUZ-Mitbegründer Siegfried Rall fordert "offene" Gemeinderatsarbeit

Dotternhausen (bv). "Wir brauchen künftig einen Gemeinderat, der die Interessen der Bürger vertritt, der Offenheit, Klarheit und Bürgernähe verkörpert": Siegfried Rall, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Natur- und Umweltschutz im Zollernalbkreis (NUZ) und ehemalige Gemeinderat, reagiert damit auf unseren Bericht "Kommunalwahl: noch ist alles offen" vom 3. August, in dem sich amtierende Ratsmitglieder zur bevorstehenden Wahl geäußert haben.

Rall betont, dass "die Tatsache, dass viele Bürger seit Jahren mit der Arbeitsweise der Bürgermeisterin und der Mehrheit der Gemeinderäte unzufrieden sind, offenbar nicht erkannt oder bewusst ignoriert wird." Wenn sich die Räte über Diffamierungen und Unterstellungen seitens der Bürgerinitiative beklagten, würden sich diese nicht als Verursacher der Probleme in der Gemeinde sehen, sondern als Opfer: "Da wird Ursache und Wirkung verwechselt."

Rall nennt mehrere Punkte wie Verstöße gegen die Gemeindeordnung hinsichtlich der Unterrichtung der Bürger, Abbruch des Dialogverfahrens mit der BI, Einsatz von 80 000 Euro für Rechtsanwälte gegen die Bürger, Nahwärmeversorgung, Schallschutzwall beziehungsweise Sichtschutz an der B 27, "ungenügende Umsetzung" des Bürgerentscheids, Gesundheitsgefährdung durch das Zementwerk und anderes mehr, die zeigten, dass Aufgaben in der Gemeinde unerledigt seien beziehungsweise die Gemeindeleitung nicht die Interessen der Bürger vertrete.

Hinsichtlich der Kommunalwahl betont der ehemalige Gemeinderat: "Ein ›Weiter so‹ wäre für die Zukunft fatal." Die Gründung der BI sei die "konsequente Reaktion auf die mangelhafte Arbeitsweise des Gemeinderats".

Die BI sei an einem freien und unabhängigen Gemeinderat interessiert, der im Sinne der Bürger motiviert und bereit sei, sich auch gegen Behörden und Industrie durchzusetzen, um die Gemeinde wieder attraktiv zu machen.