Die Entscheidung ist gefallen: Der Gemeinderat Dotternhausen stimmt der Süderweiterung des Steinbruchs zu. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinde Dotternhausen erteilt ihr Einvernehmen zur Erweiterung des Holcim-Steinbruchs

Knapp zwei DIN-A-4-Seiten lang ist die Stellungnahme der Gemeinde Dotternhausen zum immissionschutzrechtlichen Genehmigungsantrag zur Süderweiterung des Plettenberg-Steinbruchs. Der Gemeinderat hat am Mittwoch das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Dotternhausen. Die Gemeinde, so stellte Bürgermeisterin Monique Adrian vor rund 40 Zuhörern klar, werde im Rahmen der Baugenehmigung für die mit dem Vorhaben verbundenen Aufschüttungen und Aufgrabungen um ihr Einvernehmen gebeten und zudem innerhalb des Genehmigungsverfahrens um eine Stellungnahme gebeten. Die Frist dafür ende am 28. Januar. Genehmigungsbehörde sei das Landratsamt.

Es gehe um die Erweiterung des Bruchs um rund 8,7 Hektar, um die Umwandlung einer Rekultivierungs- in eine Abbaufläche, die bereits beim Abschluss des Pachtvertrags Thema gewesen sei, sowie um die Rekultivierungsplanung. Kurz erläuterte sie die Abbauplanung, die verschiedenen Gutachten in Sachen Lärm-, Staub- und Sprengimmissionen, Stickstoffdeposition, Hydrogeologie, Hangstabilität, Klima sowie die vorliegende Umweltschutzprüfung.

In der Stellungnahme der Gemeinde heißt es unter anderem, die Abbauplanung müsse zwingend eingehalten werden. Für die Gemeinde sei der vorrangige Abbau der Nordkulisse mit anschließender Rekultivierung bis zu den Wasserbecken wichtig, betonte Adrian. Dieser Bereich mit 18,5 Hektar sei bis 2029 der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Geplant seien dort ein Spielplatz und eine Schutzhütte.

Mit der Rekultivierung solle ein vielseitiger und hochwertiger Naturraum entstehen, der durchgängig mit Wanderwegen erschlossen werde. Einen Neubau der Albvereinshütte im Abbaugelände könne sich die Genehmigungsbehörde derzeit jedoch nicht vorstellen, sagte Holcim-Werksleiter Dieter Schillo.

Elisabeth Menholz legte großen Wert auf die Feststellung, dass die rekultivierte Fläche bis 2029 wieder öffentlich zugänglich zu machen sei: "Wir wollen den Bürgern ein Stück des Bergs schnell wieder zurückgeben." Ob dies bis dahin klappt, wollte Schillo nicht versprechen. Unter anderem spiele auch die Konjunktur eine Rolle: "Da gibt es viele Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben." Trotzdem sei er relativ sicher, dass dieser Zeitplan eingehalten werden könne.

Auf Antrag von Markus Schnekenburger wurde in die Stellungnahme der Gemeinde noch mit aufgenommen, dass der Abbau der Südkulisse zwingend von der bis dahin vorgenommenen Rekultivierung abhängig zu machen sei. Sein Appell: "Die Natur und Umwelt haben Priorität". Schillo betonte in diesem Zusammenhang, dass man diese Kulisse so lange wie möglich erhalten wolle. Dies sei ein Zugeständnis für die Gemeinde Hausen am Tann.

Die Frage von Dieter Uttenweiler nach der Auswahl der Gutachter beantwortete er so: "Ich habe keinen von diesen gekannt. Wir haben uns von Behörden beraten lassen." Weitere Fragen der Gemeinderäte betrafen den Verzicht von Holcim auf eine Abbaufläche von 0,7 Hektar, die Rekultivierungsarbeiten, das zur Verfüllung notwendige Schottermaterial, die Einbindung der betroffenen Gemeinden in die Rekultivierungsmaßnahmen, den Einsatz der Großmaschinen sowie die Ökopunkte.

Diese Ökopunkte, informierte Schillo, habe die Firma über Jahre durch die Schaffung von Biotopen rund ums Zementwerk angesammelt. "Den Schutz der Natur nehmen unsere Mitarbeiter sehr ernst. Wir freuen uns über jede Kreuzkröte, die sich inzwischen auf dem Plettenberg angesiedelt hat."

Weil durch die Rekultivierung des Abbaugebiets die Eingriffe in die Natur nicht vollständig ausgeglichen werden können, kann das verbleibende Defizit von 276 389 Ökopunkten über das Ökokonto von Holcim kompensiert werden. Damit, so heißt es in der Umweltverträglichkeitsprüfung, sei die "Umweltverträglichkeit gegeben".