BETRIFFT: Plettenberg-Abbau

Vor rund 40 Jahren wurden bereits landesweit Diskussionen um den Erhalt des "Rest-Plettenbergs" geführt. Zum Schutz der letzten wichtigen Hochflächen, aber insbesondere des traumhaften einmaligen Naturschutzgebiets Plettenkeller am Südhang Richtung Ratshausen und Hausen wurde 1984 ein 37,5 Hektar großes Naturschutzgebiet förmlich eingerichtet.

Auch damals gab es schon das Zementwerk und klare Vorstellungen aller Beteiligten und einen einvernehmlichen Abbau- und Rekultivierungsplan. Danach sollten die Randbereiche voll, der sogenannte Südgipfel mit noch unerforschter Plettenbergburg am Steilabstieg Richtung Hausen erhalten bleiben. Nun soll dieses einmalige Natur- und Landschaftsschutzgebiet mit einem Federstrich – insgesamt 83 Hektar! – aufgehoben und gefährdet werden.

Der ganze Albtrauf und die Silhouette des Zeugbergs trotz weiterer Unterschutzstellungen als EU-Schutzgebiet, Natura 2000 und UNESCO-Ausweisung wären plötzlich wieder in Frage gestellt. Wahrscheinlich soll aber der gesamte Plettenberg durchs Hintertürchen nun doch um 60 Meter geköpft werden. Denn durch Herausnahme aus dem Schutzgebiet wäre künftig jeder Prüfung und Einflussnahme der Behörden die Grundlage entzogen.

Es wird wohl in Kauf genommen, dass Ratshausen, eventuell auch Hausen am Tann unter Geröll- und Schlammlawinen des Plettenbergs begraben werden, von der Vernichtung der Trinkwasser-Reservoirs von Hausen, Ratshausen, Schömberg, Dormettingen und Dotternhausen/Roßwangen ganz zu schweigen. Der Plettenberg ist unsere Heimat und ein Wahrzeichen der Schwäbischen Alb, der nicht einem Schweizer Großkonzern mit Gewinnmaximierungs-Interessen geopfert werden darf.

Norbert Majer

Bürgermeister a. D.

Dotternhausen