Plettenberg: Otto Scherer schreibt an Landrat: Dorffrieden retten

Dotternhausen. In einem offenen Brief schreibt der Dotternhausener Bürgeraktivist Otto Scherer an Landrat Günther-Martin Pauli in Sachen Kalksteinabbau auf dem Plettenberg.

In dem Schreiben heißt es: "Wie aus der Presse zu erfahren war, will die Gemeinde Dotternhausen erst im Oktober 2017 über die Grenzen des Kalksteinabbaues entscheiden. Die Zeit sollte genutzt werden, um in der Mediation wie auch im Dialogverfahren von Holcim eine Annäherung zu erreichen. Die Bürger für einen verträglichen Kalksteinabbau sind dazu bereit."

Und weiter: "Das Landratsamt sollte diese Zeit ebenfalls dazu verwenden, über die Genehmigungsfähigkeit des Kalksteinabbauantrages der Firma Rohrbach-Zement aus dem Jahre 1986 zu entscheiden. Laut der Presseerklärung Ihres Hauses vom 12. Mai ist dieser Abbauantrag nicht genehmigungsfähig. Sie, Herr Landrat Pauli, haben mit Ihrer Behörde den Schlüssel über die weitere Zukunft des Plettenberges und somit den Dorffrieden in Dotternhausen, den alle wollen, in der Hand.

Bei einer Zurückweisung des Abbauantrages von 1986 kann sich sowohl die Gemeinde Dotternhausen wie auch Holcim nicht mehr auf mögliche Schadenersatzforderungen aus dem Vertrag aus dem Jahr 1999 berufen. Es ist zu befürchten, dass Holcim die Zeit bis zur Entscheidung im Gemeinderat mit seinen Staranwälten nutzt, die Gemeinde mit Schadenersatzforderungen unter Druck zu setzen.

Die Gemeinde wird dann einem Kalksteinabbau in zwei Abschnitten bis zum Naturschutzgebiet zustimmen und sich entsprechend vertraglich binden. Die Firma hätte dann alle ihre Wünsche erfüllt. Genau das haben jedoch 616 Bürger beim Bürgerentscheid mehr als deutlich abgelehnt. Auch die Anwohner von Hausen und Ratshausen haben einen Anspruch auf sichere Bergränder und Erhalt einer ausreichend großen Restfläche mit entsprechender Tier- und Pflanzenwelt, die keine noch so gute Rekultivierung ersetzen kann."

"Herr Landrat Pauli", schreibt Otto Scherer weiter, "mir ist bekannt, dass Sie die Bürgermeinung ernst nehmen. Sie können zum Dorffrieden mit beitragen, wenn Sie bald den Abbauantrag von 1986 der Firma Rohrbach-Zement als nicht genehmigungsfähig zurückweisen. Die Gemeinde könnte dann bei der Festlegung der Abbaugrenzen nicht weiter auf das Risiko aus dem erwähnten Abbauantrag verweisen. Vielmehr müsste die Gemeinde Dotternhausen endlich Farbe bekennen und eine Entscheidung treffen, die dem überwältigenden Votum beim Bürgerentscheid Rechnung trägt."