Auf dieser Karte vom Plettenberg ist das Rodungsgebiet (dunkelrot) mit einem Teil der Gesamtbiotope auf der Süderweiterungsfläche dargestellt Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Rodungsmaßnahme auf Plettenberg wird untersucht

Dotternhausen (bv). "Erst nach Abschluss des gesamten Verfahrens steht fest, ob bei der Rohdung gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen worden ist", teilte das Landratsamt am Freitag nach einer Begehung auf dem Plettenberg mit.

Anders sehen dies Paul Dannecker und Hans-Martin Weishap vom Nabu: Man sei sich bei der Begehung über die Beurteilung der Maßnahme nicht ganz einig gewesen. "Da ist aber einiges schief gelaufen. Und die Aktion hat auf jeden Fall ein Geschmäckle, weil Holcim-Mitarbeiter dabei waren", heißt es.

Denn es gehe dabei auch um Flächen, die im künftigen Abbaugebiet lägen. Außerdem wurde laut Dannecker eine Wacholderheide komplett abgeholz, die teilweise auch im Naturschutzgebiet liege: "Das ist illegal." Eine solche Aktion müsse im Vorfeld mit der Oberen Naturschutzbehörde abgeklärt werden. Das sei nicht erfolgt. Dannecker: "Die Gemeinde kann da nichts entscheiden."

Betroffen seien durch die Maßnahme auch Feldgehölze, die als Brutstätten für besonders gefährdete Vogelarten dienten: "Die Vögel werden im Frühjahr große Augen machen, wenn nichts mehr da ist."

Wie berichtet, ist diese Pflegemaßnahme vom örtlichen Albverein in Abstimmung mit der Gemeinde vorgenommen worden. Die Naturschutzbehörde prüft aufgrund von Strafanzeigen, ob bei den Maßnahmen gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen wurde.

Am Freitag hat eine gemeinsame Begehung der Rohdungsfläche auf dem Plettenberg stattgefunden. Wie das Landratsamt dazu mitteilte, werden nach der Begehung nun weitere Schritte wie die Anhörung der Beteiligten erfolgen. Erst danach stehe das Ergebnis fest.

Inzwischen ist von der Bürgerkation eine GPS-Karten vom Plettenberg erstellt worden, auf dem das Rodungsgebiet mit den Gesamtbiotopen auf der Süderweiterungsfläche dargestellt ist.

Die Rodungsfläche beträgt danach insgesamt 3,5 Hektar, davon sind 1,2 Hektar im Naturschutzgebiet. Darunter befänden sich auch Einzelbiotope, die innerhalb des Landschaftsschutzgebietes noch einen darüber hinausgehenden Schutz hätten.