Bildung: Realschule Dornstetten entlässt ihre Zehner mit zwei Feiern in den Klassenverbünden

Die Klassen 10a und 10b der Realschule Dornstetten feierten die vermutlich mit Abstand ungewöhnlichste Entlassfeier in der Geschichte der Schule.

Dornstetten. Verteilt auf zwei Abende, wurden 52 Schüler trotz aller Einschränkungen aufgrund von Corona in persönlichem Rahmen verabschiedet. In diesem außergewöhnlichen Schuljahr war lange Zeit nicht absehbar, ob eine feierliche Übergabe der Abschlusszeugnisse überhaupt stattfinden kann, teilt die Schule mit.

Für die Schulleitung und die Lehrkräfte der Realschule Dornstetten stand jedoch fest: Sechs bewegte Jahre sollten einen würdigen Abschluss finden. Im Rahmen der beiden Veranstaltungen wurden die 52 Zeugnisse der Mittleren Reife übergeben. 16 Preise für einen Schnitt bis zur Note 1,9 sowie 13 Belobigungen krönten den von beiden Klassen erreichten Gesamtdurchschnitt von 2,2.

Nach dem Treffen zum offiziellen Klassenfoto wurden beide Feiern mit einem Klavierstück und der Begrüßung durch Realschulrektor Uwe Kretzschmer eröffnet. Der Schulleiter begrüßte den reduzierten Kreis an Gästen, Eltern und Lehrern und sprach seinen Dank an alle aus, die die Veranstaltungen ermöglicht hatten. Er lobte insbesondere den geleisteten Aufwand der Mädchen und Jungen sowie ihr Durchhaltevermögen, das sie unter den erschwerten Bedingungen in ihrem Abschlussjahr bewiesen hätten.

Bürgermeister Bernhard Haas hielt am ersten Abend eine Rede an die Zehntklässler. Er freute sich, auch im Namen des Gemeinderats und benachbarter Amtskollegen, mit den Absolventen über deren großartige Leistung und darüber, dass überhaupt eine Entlassfeier organisiert werden konnte. Haas ermutigte sie dazu, weiterhin alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, um ihre Zukunft aktiv zu gestalten und nicht zuletzt die eigenen Talente darüber hinaus für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.

Elternbeiratsvorsitzende Monika Weinläder gratulierte den Zehnern im Namen des Elternbeirats zur bestandenen Prüfung. Sie danke den Lehrern und Eltern für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen und die bestmögliche Vorbereitung der Prüflinge. Schülersprecher Dylan Fassiotti ließ die vergangenen sechs Jahre mit seinen Mitschülern und Lehrern Revue passieren. Die Zeit sei vergangen wie im Flug, aus kleinen Knirpsen wurden große Mädchen und Jungs. Die vielen Glanzlichter der Schulzeit, von der Berlinfahrt über die Sprachreise nach England bis hin zu einer Vielzahl individuellen Aktionen und Ausflügen, könne er gar nicht alle aufzählen. Einblicke in weitere dieser Erlebnisse gab es später aber auch noch von den Klassenlehrern.

Die Schüler bedankten sich ihrerseits mit Videocollagen und persönlichen Geschenken bei ihren Klassenlehrern und weiteren Fahrlehrern für die engagierte Prüfungsvorbereitung, deren Motivationshilfen und ein stets offenes Ohr. Nicholas Hiller und Jeremias Mutz bedankten sich darüber hinaus bei Eltern, den Sekretärinnen, Lehrern, dem Hausmeister und allen, die tagtäglich dafür sorgten, dass das chaotische Klassenzimmer wieder glänzte.

Echte "Marken"

Realschulrektor Uwe Kretzschmer verabschiedete anschließend die Absolventen in ein neues spannendes Kapitel ihres Lebens, ob auf einem der beruflichen Gymnasien, den beruflichen Schulen oder in der Ausbildung. Er sagte, die Klassen hätten sich zu "Marken" entwickelt. Die Schüler hätten eine insgesamt positive und leistungsbereite Einstellung, was sich in zum Teil großartigen Ergebnissen widerspiegele. Für alle gilt es weiterhin, Höhen und Tiefen zu meistern, positive und negative Ereignisse und Erlebnisse zu verarbeiten und den eigenen Weg anzugehen. Der Realschulabschluss biete das Rüstzeug dazu. Als bleibende Erinnerung an die Realschulzeit erhielten die Schüler einen Bestellgutschein für eines der neuen Schul-T-Shirts.

Die Klassenlehrer Bettina Schmiede (10b) und Philipp Hellinger (10a) verabschiedeten ihre Zehner jeweils bei der Zeugnisübergabe und überreichten zahlreiche Preise und Belobigungen. Einfühlsam und sehr persönlich verabschiedeten sie die Zehntklässler, teilt die Schule mit. Mit einem Augenzwinkern war da von Abrisspartys im Klassenzimmer und einem Haufen wilder Jungs die Rede, aber auch die andere Seite der Schützlinge wurde hervorgehoben mit Attributen wie höflich, freundlich, humorvoll und witzig, zuverlässig, ehrlich und vertrauenswürdig, tiefenentspannt, energiegeladen, action-liebend, motiviert, fleißig und strukturiert.

Die musikalische Gestaltung unter der Leitung von Lehrer Bernd Brauch sorgte für eine stimmungsvolle Umrahmung der Abende mit den Songs "Requiem" von Michael Patrick Kelly und "Legenden" von Max Giesinger, gesungen von Sandrine Lange und Maya Pindur, sowie einem Klavierstück, gespielt von Janine Schuster.