Die am Bau Beteiligten, Vertreter der Stadt und der Politik griffen gemeinsam zu den Spaten: Der Bau der Bahnhaltepunkte ist gestartet. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Spatenstich: Seit den 1990ern warten Dornstetten und Aach auf Bahnhaltepunkte – jetzt startet der Bau

Mehr als 25 Jahre betrug die Wartezeit auf die Bahnhaltepunkte in Dornstetten und Aach. Nach dieser langen Zeit griffen die Beteiligten mit politischer Unterstützung zu den Spaten, um das Projekt zu starten, mit dem die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bis zum Jahresende an der Tübinger Straße und in Aach zwei neue Haltestellen baut.

Dornstetten. Den symbolischen Spatenstich vollzogen die am Bau Beteiligten gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Landtagsabgeordnetem Thomas Hentschel (Grüne) und zahlreichen Gemeinderäten, Bürgermeister Bernhard Haas und Ortsvorsteher Hermann Friedrich sowie Vertretern der AVG für beide Haltepunkte an der Tübinger Straße.

"Lange Jahre der Vorbereitungen gingen diesem Bauprojekt voraus. Gestartet wurde in den 1990er-Jahren", stellte Bürgermeister Haas fest. Intensive Untersuchungen und ebenso intensive und kontrovers diskutierte Gemeinderatssitzungen folgten in den Jahren danach, in denen zunächst ein anderer – gegenüberliegender – Standort für den jetzt vorgesehenen Bahnhaltepunkt in Dornstetten angedacht war.

Im Herbst 2008 wurden mit einer Potenzialstudie nähere Untersuchungen vorgenommen, wie Haas weiter in Erinnerung rief. Und erst 2015 hat der Gemeinderat dem jetzigen Standort zugestimmt, obwohl er den alten Standort bevorzugte. Seit 2017 sei mit Nachdruck und in zahlreichen Ratssitzungen auf den heutigen Standort hingearbeitet worden. "Die Stadt Dornstetten ist gemeinsam mit dem Stadtteil Aach und Ortsvorsteher Hermann Friedrich glücklich, dass es jetzt endlich losgeht", so der Bürgermeister, nicht zuletzt, weil der ÖPNV in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werde.

Hans-Joachim Fuchtel konnte es gar nicht glauben, dass dieses langwierige Vorhaben endlich realisiert wird. Deshalb sei er auch gekommen, um den Spatenstich zu erleben. "Seit 1994", so Fuchtel, "hat sich einiges getan, die Züge fahren nach Karlsruhe und Richtung Stuttgart, und der jetzt realisierten Lösung gehört die Zukunft als ein Beitrag zur Ausgestaltung der Infrastruktur." Er sprach sich für das Anbringen eines Notrufs an den Haltestellen ebenso aus wie für ein Mitfahrbänkle und altersgerechte Trimm-Geräte, um Wartezeiten zu überbrücken. Thomas Hentschel sieht in dem Projekt auch ein Bestreben der Landesregierung, mit dem der Schienenverkehr auch wegen des Klimaschutzes gefördert werde.

Heiko Ziegler, Projektverantwortlicher bei der AVG, blickte auf nicht immer einfache Situationen und Stationen auf dem Weg zum Baubeginn der beiden Haltepunkte in Dornstetten und Aach zurück. Der Spatenstich sei ein Freudentag, der nach 15-jähriger Vorbereitungszeit endlich gefeiert werden könne. Gebaut werde, so Ziegler, im Auftrag der DB Station & Service durch die AVG ein Fertigteilbahnsteig an der Tübinger Straße in Dammlage auf Stelzen. Die Arbeiten liefen zunächst nachts und dann in den Sommerferien. Lärmbelästigung könne nicht ausgeschlossen werden.

Eigenanteil der Stadt: 1,9 Millionen Euro

Parallel werde an den Bahnübergängen Brunnenbergstraße und Aach die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Im Detail beinhalteten die Haltepunkte Barrierefreiheit, taktile Leitsysteme für Blinde und eine Park-and-Ride-Anlage. "Sie werden die Visitenkarte der Stadt sein, an der sich die Reisenden wohlfühlen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen die Anlagen mittels ehrgeizigem Zeitplan feierlich eingeweiht werden", sagte Ziegler zur Planung.

Zu den Kosten nannte Ziegler eine Investitionssumme von rund vier Millionen Euro. Das Projekt werde vom Bund und vom Land aufgrund eines älteren Förderprogramms bis zu 85 Prozent der Baukosten gefördert. Der Eigenanteil der Stadt, so Bürgermeister Haas, beläuft sich einschließlich der Park-and-Ride-Anlage auf etwa 1,9 Millionen Euro.

Bevor alle zu den Spaten griffen, brachte es Ortsvorsteher Hermann Friedrich auf den Punkt: "Das Weihnachts-Wunderwerk wurde bei gleißendem Sonnenschein begonnen, und Verkehrsminister Winfried Hermann hat zugesagt, bei der Einweihung dabei zu sein."