Löcher im Boden, abgenutzter Flor: Reparatur des Kunstrasens auf Sportplatz in Dornstetten würde 56.000 Euro kosten.
Dornstetten - Der Kunstrasenplatz in Dornstetten muss dringend saniert werden. So sehen es zumindest die Sporttreibenden. Sie befürchten durch die vielen Setzungen im Erdreich eine erhöhte Unfallgefahr. Wo genau die Probleme bei dem zwölf Jahre alten Belag auf dem Sportplatz am Teichweg liegen, welche Möglichkeiten es gibt, um sie zu beheben, und wann die nächste Komplettsanierung ansteht, all das erfuhren die Dornstetter Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung von Ulrich Fechner vom Büro Gfrörer. Er hatte sich den Kunstrasen mit den Sporttreibenden gemeinsam angesehen.
Die Fläche, auf der der Sportplatz angelegt wurde, sei, so der Ingenieur, hauptsächlich durch Aufschüttungen von bis zu sieben Metern entstanden. Für eine ausreichende Entwässerung sei beim Bau gesorgt worden, ist er sich sicher. Dennoch wisse man nicht, ob es Wasserzuläufe im Untergrund gibt und wo das Wasser hinfließt. Fakt sei, dass sich der Boden dort, wo sich unter dem Spielfeld das Regenrückhaltebecken befindet, stärker gesetzt hat als anderswo. Weitere Senkungen von bis zu fünf Zentimetern gebe es beim Elfmeterpunkt und an der südlichen Ecke des Spielfelds.
Die Lebensdauer eines Kunstrasenplatzes beträgt laut Fechner zwischen 10 und 15 Jahren. In Dornstetten werde er von der SG Dornstetten, von der Schwarzwaldwerkstatt und von den Schulen intensiv genutzt, gab Fechner zu bedenken. Er schlug dem Stadtrat wahlweise zwei Möglichkeiten vor: eine Komplettsanierung für rund 286 000 Euro oder eine Reparatur für etwas mehr als 56 000 Euro.
Stadtrat Christoph Mannheimer (Freie Wähler/CDU) wollte wissen, wie akut die Schäden sind und ob ein Bespielen des Platzes überhaupt noch gefahrlos möglich sei. "Ich kann nicht ausschließen, dass jemand umknickt und dann die Stadt verklagt", machte Bauverwaltungsamtsleiter Oliver Fassiotti deutlich. Werner Wennagel (Freie Wähler/CDU) bezeichnete das Fußballspielen auf dem Platz als "am Rande der Zumutbarkeit". Dass der Sportplatz saniert werden muss, steht für ihn außer Frage. Allerdings glaubt Wennagel, dass es die meisten Bodensetzungen erst in den letzten zwei Jahren gegeben hat. Er befürchtet deshalb, dass der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Das glaubt auch sein Fraktionskollege Martin Schwenk. Er befürchtet, die Stadt könnte bei einer Komplettsanierung in zehn Jahren wieder vor demselben Problem stehen. Dass die Komplettsanierung bald kommt, daran besteht nach Einschätzung von Ulrich Fechner kein Zweifel. Der Flor sei schon recht "abgefitschelt", bemerkte er. Bürgermeister Bernhard Haas rechnet in spätestens vier Jahren damit.
Für Jörg Hamann (Freie Bürger) war es am Ende ein reines Rechenbeispiel. Er dividierte die Kosten für eine Komplettsanierung durch die prognostizierte Lebensdauer eines Kunstrasens. Demnach würde er die Stadt etwa 20 000 Euro pro Jahr kosten. Könnte die Sanierung durch eine Reparatur noch drei Jahre hinausgezögert werden, würden die jährlichen Kosten eindeutig darunter liegen, machte Hamann deutlich. Bürgermeister Haas gab zu bedenken, dass es für eine Komplettsanierung Fördermittel geben könnte, für eine Reparatur jedoch nicht.
Obwohl die Tendenz eindeutig Richtung Reparatur ging: Festlegen wollte sich der Gemeinderat am Ende der Diskussion wie bei einigen anderen Themen, die auf der Tagesordnung standen, nicht. Das Gremium hob sich die Entscheidung bis zur Haushaltsplan-Debatte auf. Eine Abstimmung gab es deshalb noch nicht.