In der Gruppe von Rhythmik-Lehrerin Ruth Wörner kooperieren Schüler der Eichenäcker-Schule in Dornstetten mit Auszubildenden der Klassen 2 und 3 des Oberlinhauses Freudenstadt. Fotos: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Inklusion: Eichenäcker-Schule stellt Projekt bei Tanz- und Musikveranstaltung mit "Jelly-Art" aus Osnabrück vor

"Ich – Du – Wir – Wenn ich tanze, fühle ich mich frei": Unter diesem Titel hatte die Eichenäcker-Schule Dornstetten Menschen mit und ohne Behinderung zu Musik und Tanz in die Aula eingeladen – ein eindrucksvoller Abend.

Dornstetten. Gemeinsam mit der Gruppe Jelly-Art aus Osnabrück und Auszubildenden des Oberlinhauses Freudenstadt zeigten die Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums den Umgang mit Rhythmik und Musik.

Beinahe wäre der Abend dem Zugausfällen in Folge des Orkans Friederike zum Opfer gefallen. Das zu dem Tanz- und Musikabend in der Eichenäcker Schule eingeladene Ensemble Jelly-Art mit der Professorin Tamara McCall, der Musikerin Linda Effertz und der Tänzerin mit Downsyndrom, Carolin Nowak, hatte für die Zugfahrt von Osnabrück nach Dornstetten satte elf Stunden gebraucht.

Das Programm startete mit kleiner zeitlicher Verzögerung, die seitens des Schulleiters Peter Billmaier und der Rhythmik-Lehrerin Ruth Wörner charmant und mit gemeinsamem Singen überbrückt wurde. Etwa 100 Gäste hatten trotz des widrigen Wetters den Weg in die Aula auf sich genommen und sangen, klatschten und machten mit bei einem musikalischen Programm, das nicht nur zum Zuhören und Hingucken gedacht war.

Förderangebot in Kooperation mit dem Oberlinhaus

Musik lud zur Bewegung ein und schaffte ein verbindendes Element der Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung. "Wir sind alle normal. Wir sind alle unterschiedlich. Jeder soll zeigen, was er kann. Wir können alle voneinander lernen", erklärte Tänzerin Carolin Nowak, die gemeinsam mit Tamara McCall und Linda Effertz eine Performance zeigte, die gegen Ausgrenzung und für einen achtsamen Umgang miteinander stand. Auch das neue Kooperationsprojekt zwischen Eichenäcker-Schule und Oberlinhaus wurde vorgestellt.

Seit diesem Schuljahr ist Rhythmik-Lehrerin Ruth Wörner, die seit elf Jahren an der Bildungseinrichtung als Lehrbeauftrage tätig ist und einmal wöchentlich zwei Stunden unterrichtet, dafür verantwortlich. Gemeinsam mit den Schülern und Auszubildenden zeigte sie in der Aufführung Ergebnisse des Rhythmik-Projekts.

Dass ein solches Projekt nicht selbstverständlich ist, machte Schulleiter Peter Billmaier deutlich. Die beiden Eigentümerinnen von Colordruck Baiersbronn, Marlis Schwedes und Renate Engel, hatten der Schule vor Weihnachten eine Spende zukommen lassen (wir berichteten), die das Projekt für die nächsten zwei bis drei Jahre finanziell auf eine solide Basis stellt und einen weiteren Ausbau des Förderangebots – auch im Bereich "Drumsalive" mit Lehrbeauftragtem Bernd Fieler – möglich macht. Darüber hinaus ist es den Sponsoren zu verdanken, dass der Tanz- und Musikabend überhaupt erst stattfinden konnte.

Mit seinen musikalischen und rhythmischen Darbietungen gab das Ensemble JellyArt, eine Einrichtung der Initiative Lagerhalle Osnabrück, Einblicke in seine inklusive Performance- und Unterrichtspraxis. Im Lauf des Abends bestand darüber hinaus ausreichend Gelegenheit zum Austausch und zur Begegnung sowie Gesprächen.