Schriftstellerin Inge Barth-Grözinger (Mitte) eröffnete bereits Anfang Februar die Dornstetter Buchwochen. Mit dabei waren auch (von links) Bürgermeister Bernhard Haas, Mitarbeiterin Alexandra Nürge, Kulturamtsleiterin Ellen Brede und Buchhändlerin Felicitas Seeger. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Buchwochen: Der Publikumszuspruch war auch in diesem Jahr wieder groß / Grünes Licht für nächste Auflage

Rund 630 Besucher kamen in diesem Jahr zu den 15. Dornstetter Buchwochen. Dies entspricht nahezu der Teilnehmerzahl des Vorjahrs. Dabei hätte der Wert noch übertroffen werden können, wenn die Schnitzeljagd nicht ausgefallen wäre.

Dornstetten. Ungeachtet dessen zeigten sich Bürgermeister Bernhard Haas und Kulturamtsleiterin Ellen Brede sehr zufrieden mit Ablauf und Wirkung des Kulturangebots. Die fünf Abendlesungen brachten rund 350 Zuhörer auf die Beine, wobei Wladimir Kaminer als Quoten-Spitzenreiter die Zehntscheuer bis auf den letzten Platz füllte. Überhaupt zeichneten sich die Leseabende durch Abwechslung aus.

Als Experiment betrachteten die Verantwortlichen die abschließende "Whisky-Lesung" mit Sybille Baecker. Auch sie kam beim Publikum sehr gut an: zum einen mit ihrer lebendigen Vortragsweise und zum anderen wegen der Whisky-Verkostung. Diese wiederum war abgestimmt auf den Liebhaber dieses Getränks, ihren Kommissar Brander im Krimi "Siebenmühlental".

60 Kinder erfreuen sich an Bilderbuchkino

Ellen Brede und ihr Team sehen sich dadurch ermutigt, auch in künftigen Veranstaltungen nicht nur Lesestoff anzubieten, sondern in diese nach Möglichkeit auch eine Art themenbezogenes Erleben einzubauen. Ganz neu ist dieser Gedanke nicht, gab es doch in der Vergangenheit schon Leseabende mit der Verknüpfung von Lesung und Aktion, beispielsweise auf dem Gebiet der Ernährung.

Das Buchwochenkonzept richtet sich nicht ausschließlich an Erwachsene. Grundsätzlich sollen auch die kleinen Leser zu ihrem Recht kommen. So bespaßte Bürgermeister Bernhard Haas wieder die Kinder aus den Kindergärten Alte Volksschule und Brunnenberg. Im Bürgersaal erfreuten sich 60 Kinder an dem Bilderbuchkino zum Thema "Schnabbeldiplapp: Ein wasserscheues Bilderbuch", das ihnen Haas vor Augen und Ohren führte.

Haas möchte mit der Aktion nicht nur Kulturvermittler sein, sondern auch Bürgernähe demonstrieren. Es gefalle ihm, wenn ihn auch die kleinen Mitbewohner auf der Straße erkennen. Er bedauere es, dass ihm eine regelmäßige Teilnahme an den Lesungen wegen anderer Verpflichtungen nicht möglich war.

Überhaupt ist Haas recht stolz darauf, dass die Buchwochen eine solche positive Resonanz zeitigten – neben der erfolgreichen Reihe "Kultur im Museum". In dieser Kombination sieht er eine Art Alleinstellungsmerkmal im Vergleich mit anderen Gemeinden im Landkreis.

Schon Fühler nach neuen Autoren ausgestreckt

Kultur kostet bekanntlich Geld, und deshalb ist der Bürgermeister auch überaus froh, dass die Sponsoren weiterhin bereit sind, ihren Teil beizutragen.

Auch Grundschüler kamen auf den Buchwochen wieder zu ihrem Recht. Autorin Annette Roeder las vor knapp 250 Kindern der Grundschulen Aach, Hallwangen und Dornstetten aus ihren "Krumpflingen" vor. Der Lesespaß hatte noch einen pädagogisch sinnvollen Nebeneffekt: Für die Schüler aus Hallwangen und Aach wuchs sich das interessante außerschulische Angebot zu einem Wandertag nach Dornstetten aus.

Nach diesen ermutigenden Erfahrungen war es für Bernhard Haas ein Leichtes, grünes Licht für die Buchwochen im nächsten Jahr zu geben. Ellen Brede und ihr Team haben jetzt schon die Fühler ausgestreckt nach Autoren, die mit aktuellen Sachbüchern und interessanter Belletristik aufwarten können.