Die Klasse 6b der Realschule Dornstetten nahm Anteil am Schicksal der Menschen in Japan. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Realschule Dornstetten greift aktuelles Thema auf / Kinder sammeln für Menschen in Japan / Wichtige Erfahrung

Dornstetten. Als die Bilder der Erdbebenkatatstrophe von Japan um die Welt gingen, waren die Schüler der Klasse 6b der Realschule Dornstetten vom Schicksal der Menschen betroffen. Im Unterricht wurde die Naturkatastrophe zum wichtigsten Thema. Die Schüler wollten den Menschen und vor allem den Kindern in Japan helfen.

Spontan wurden Sammelaktionen gestartet und mit Unterstützung der Klassenlehrerin organisiert. Nach einer Woche waren bereits über 1000 Euro zusammengekommen.

Auf Vorschlag der Eltern sollte das Geld an ein Freizeitheim in Okutama, westlich von Tokio, gespendet werden. Das Freizeitheim hatte 70 Menschen aus der christlichen Kirchengemeinde aus Fuku- shima aufgenommen.

Da die Gemeinde nur etwa fünf Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt liegt, ist noch völlig unklar, ob und wann die Menschen wieder in ihre Heimat zurück können. Schwester Regina Kraft, die seit 18 Jahren für die Liebenzeller Mission in Japan tätig ist, erklärte den Schülern, wie den Menschen mit dem von den Kindern gesammelten Geld geholfen werden kann. Gleichzeitig ermöglichte sie den Realschülern anhand von Bildern und Berichten einen Einblick in den Alltag der Japaner. Auch der schmerzhafte Verlust von Heimat und von geliebten Menschen wurde den Kindern vor Augen geführt.

Ein Teil des Betrags soll an "Aktion Deutschland hilft, Hilfe für Japan" gehen. Dies ist das 2001 gegründete Bündnis von zehn renommierten deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um Hilfe zu leisten. In Japan werden so für die Opfer Unterkünfte errichtet, Nahrungsmittel und Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Mit Freude und Begeisterung sammelten die Schüler für beide Projekte. Es war ihnen ein Bedürfnis zu helfen. Dass ihre Hilfe gebraucht und angenommen wird und auch dort ankommt, wo sie nötig ist, war bei der Aktion eine wichtige Erfahrung. Ebenso wurde den Realschülern vermittelt, dass es für die Menschen in Japan wichtig ist zu wissen, dass sie nicht vergessen sind und dass man auch in Deutschland an ihrem Schicksal Anteil nimmt.