Kooperation: Auszubildende und Studenten der Firma Homag arbeiten mit behinderten Menschen
Mit fünf Projektarbeiten kooperiert das Unternehmen Homag mit der Schwarzwaldwerkstatt. 48 Berufsstarter, die ihre Ausbildung oder ihr duales Studium begonnen haben, verbringen einen Tag pro Woche mit einem Sozialprojekt zur Erweiterung von Kompetenzfeldern.
Dornstetten/Schopfloch. Mit der erfolgreichen Einführung von Projektarbeiten durch Auszubildende und Dualstudenten hat die Firma Homag bereits im vergangenen Jahr einen neuen Weg eingeschlagen. In diesem Schuljahr übernehmen die "Neuen" nun in modifizierter Form Aufgaben abseits ihres Ausbildungsplatzes.
Senior-Manager Steffen Sippl, verantwortlich für die Ausbildung bei Homag, verteilte die 48 Auszubildenden und Studenten auf fünf bunt gemischte Gruppen, in denen die verschiedenen kaufmännischen und handwerklichen Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge vertreten sind. Gemeinsam in der Gruppe und mit jeweils einem Betreuer der Schwarzwaldwerkstatt und des Ausbildungsbetriebs organisieren sich die jungen Menschen, stärken damit ihre sozialen und Methodenkompetenzen und ihre Teamfähigkeit. Eigenständig erarbeiten sie dabei fünf vorgegebene Projekte und bekommen Einblick in das Projektmanagement, auch im Umgang mit Ressourcen und bei der Erstellung eines Pflichten- und Lastenhefts.
In neun Ausbildungsberufen und acht dualen Studiengängen bildet Homag in Schopfloch momentan 127 junge Menschen aus, darunter auch Frauen, die den Beruf der Mechatronikerin erlernen und als Industriemechanikerinnen ausgebildet werden. Die Homag-Auszubildenden und -studenten können sich während der Projektzeit zu Beginn ihrer Ausbildungen bereits gut vernetzen.
In der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten soll eine Vorrichtung zum Befetten von Rollenhebeln entstehen. Diese Vorrichtungen werden dort seit über 25 Jahren für Homag montiert. Durch die augenblicklich eingesetzte Handhebelpresse gerät meist zu viel Fett auf die Rollenhebel. Das soll sich durch eine von den jungen Menschen entwickelte Vorrichtung künftig ändern.
Im Garten des Förder- und Betreuungsbereichs steht eine weitere Gruppe vor der Aufgabe, eine Grillstelle zu bauen. In deren Nähe soll dann auch eine dauerhafte Sitzgelegenheit mit einem Tisch aus Holz eingerichtet werden, an dem auch Rollstuhlfahrer bequem Platz nehmen können.
Boccia-Bahn für die Außenwohngruppe Horb
Für die Außenwohngruppe Horb soll eine Boccia-Bahn im Garten geplant und gebaut werden. Die Bahn soll den acht erwachsenen behinderten Bewohnern zum Training für regionale und nationale Boccia-Wettbewerbe dienen. In einem weiteren Projekt haben die Auszubildenden die Aufgabe, ein Schulungsmodul zu neuen Medien und sozialen Netzwerken zu erstellen und eine Feedback-App zu entwickeln.
Die Projekte laufen bis etwa Juni 2020. Beim Kick-Off in der Mensa der Schwarzwaldwerkstatt begrüßte der Technische Leiter Friedhelm Maier die Azubi- und Studentengruppe. Er machte den jungen Menschen Mut im Umgang mit behinderten Menschen. Bevor die Berufsstarter in zwei Gruppen einen informativen Rundgang durch die Schwarzwaldwerkstatt unternahmen, informierte Wohnbereichsleiterin Petra Schausen über die Einrichtung und deren Bereiche wie Schreinerei oder Werkstatt.
