Einzelzimmervorgabe: Seniorenheim erweitert, um Bettenzahl zu halten / Bebauungsplanänderung nötig

Das Alten- und Pflegeheim Palmenhof in Dornstetten verfügt über zwölf Einzel- und 29 Doppelzimmer. Da letztere in absehbarer Zeit wegfallen, ist eine Erweiterung erforderlich, um die Zahl der Plätze zu halten. Dafür muss allerdings der Bebauungsplan geändert werden.

Dornstetten. Pflegeheime dürfen seit dem 1. September 2019 nur noch Einzelzimmer anbieten. So schreibt es die Verordnung des Sozialministeriums zur baulichen Gestaltung von Heimen und zur Verbesserung der Wohnqualität in den Heimen Baden-Württembergs vor.

Laut Betriebsgenehmigung darf der "Palmenhof" in Dornstetten seine Doppelzimmer noch bis Ende 2024 mit je zwei Bewohnern belegen. Danach ist definitiv Schluss. Um die vorhandene Bettenzahl von insgesamt 70 aufrechterhalten zu können, soll das Alten- und Pflegeheim in der Bahnhofstraße 9 nun erweitert werden.

Verbindungsbau zum Nachbarhaus

Der Eigentümer plant, das Gebäude Gartenstraße 45 entsprechend umzubauen. Es soll ein Flachdach und dadurch ein weiteres Vollgeschoss im oberen Bereich erhalten. Durch die Entfernung des Spitzdachs ist das Gebäude nach dem Umbau dann niedriger als momentan und wird auch sonst optisch an den "Palmenhof" angeglichen. Die Lücke zwischen beiden Gebäuden soll ein Verbindungsbau über dem vorhandenen Lebensmittelmarkt schließen.

Um das Bauvorhaben zu ermöglichen, ist eine zweite Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Gartenstraße – Bahnhofstraße" erforderlich, die die Verwaltung dem Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend vorlegte und die Sebastian Rolfes vom Ingenieurbüro Gfrörer dem Gremium erläuterte. Die Zustimmung des Gemeinderats zur Bebauungsplanänderung im vereinfachten Verfahren fiel einstimmig aus. Die Pläne seien Grundlage für das Baugesuch und müssten auch exakt so umgesetzt werden, hieß es in der Sitzung.

Ursprünglich standen im "Palmenhof" 72 Betten zur Verfügung, erklärt dessen Betreiber Wolfgang Tröger auf Anfrage. Zwei der Zimmer mussten jedoch einem Gemeinschaftsraum weichen. Mit den Zimmern, die nach dem Umbau im Gebäude in der Gartenstraße sowie im neuen Verbindungsbau entstehen sollen, werde das Heim dann wieder über 70 Plätze – allesamt Einzelzimmer – verfügen, so Tröger. Der Heimbetreiber hofft, dass es möglich sein wird, zusätzlich zwei Ausweichzimmer für Notfälle im Krankheits- oder Sterbefall auszuweisen.