Gut 150 Einwohner waren gekommen, um am Konzept für die Dornstetter Innenstadt mitzuwirken. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürger diskutieren in Sachen städtebauliches Gesamtkonzept für die Innenstadt mit

Mehr als 150 Bürger aus Dornstetten nutzten das Angebot der Stadt, sich im Rahmen einer Einwohnerversammlung ein Bild über das städtebauliche Gesamtkonzept für die Innenstadt zu verschaffen.

Dornstetten. Statt Monologen bot die Zusammenkunft eine marktplatzähnliche Struktur, um mit den Planern des Büros Reschl Stadtentwicklung, der Stadt, Vertretern des Gemeinderates und des HGV ins Gespräch zu kommen.

Ausgehend von der Entwicklungsoffensive Dornstetten aus 2015/2016 wurde ein städtebauliches und funktionsräumliches Gesamtkonzept in Kooperation mit einem externen Büro erarbeitet. Es soll dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung in den nächsten Jahren als Leitlinie für bauliche und gestalterische Planungen in der Innenstadt dienen.

Richard Reschl vom gleichnamigen Büro für Stadtentwicklung in Stuttgart sagte, die Einwohnerversammlung sollte dabei nicht als Monolog ablaufen, sondern nach kurzer Einführung an vier Marktständen zu den vier Themenblöcken Strukturkonzept und Entwicklungsperspektiven, Rahmenplan und städtebauliche Lupen, Kosten- und Finanzierungsübersicht sowie kommunale Projekte informieren und Anregungen für Diskussionen liefern. Reschl sprach die Digitalisierung und insbesondere den Onlinehandel an.

Sein Büro habe auf 65 Seiten einen sozial verträglichen Gestaltungsvorschlag erarbeitet, der die gesamtstädtischen Erfordernisse für Innenstadt und die lagebezogenen Entwicklungsperspektiven für die Bebauung, den öffentlichen Raum, den Verkehr und den Einzelhandel beinhaltet.

Kosten liegen wohl bei 83 Millionen Euro

Dabei wurde jedes Gebäude bewertet und daraus ein städtebaulicher Rahmenplan erarbeitet. Das Konzept soll in den kommenden 20 Jahren sukzessive umgesetzt werden. Die Kosten liegen wohl bei 83 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden Priorisierungen vorgenommen. Im Wesentlichen empfiehlt der Rahmenplan an erster Stelle die Sanierung der Stadthalle als kulturelles Zentrum Dornstettens und die Neuorganisation und Beruhigung der Hauptstraße durch Einbahnverkehr.

Resch Mitarbeiter Steffen Niehues ging im Detail auf die Innenstadt-Analyse ein, in die die Gebäude, den Verkehr und die Grünanlagen aufgenommen wurden.

Die Aufwertung des Gesamtstadtbilds stehe dabei im Vordergrund. Unterschieden wurde dabei in Ankernutzungen wie Einzelhandel und Dienstleistung, Soziales und Kultur, Tourismus und Gastronomie.

Das Ergebnis der Einwohnerversammlung mit den gesammelten Anregungen diene dem Gemeinderat für die endgültige Verabschiedung des Konzepts. An den vier Marktständen hatten sich neben Richard Reschl und Steffen Niehues deren Kollegen Bianca Eder und Mario Seibold eingefunden. Sie wurden flankiert von je einem Mitglied des Stadtrats und einem Vertreter des HGV.

Geschwindigkeit soll begrenzt werden

Nachdem sich die Bürger Eindrücke von den vier zentralen Themen verschafft hatten und mit den Standbetreuern ins Gespräch gekommen waren, stand ein zweiter Durchlauf an. Dabei thematisierten die Gemeinderäte die Wünsche der Bürger. Neben dem Wunsch nach einem Neubau der Stadthalle statt der Sanierung, forderten die Bürger mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Stadt. Auch eine Neuordnung der Parkmöglichkeiten wurde diskutiert. Zudem stand der Wunsch nach einem Parkhaus im Zentrum im Raum. Ein weiteres Thema war die Reduzierung des Straßenquerschnitts in der Hauptstraße samt Einbahnregelung.

In seinem Schlusswort griff Bürgermeister Bernhard Haas die Kritik an dem Gemeinderatsbeschluss zur Stadthallensanierung auf. Man müsse über einen Bürgerentscheid nachdenken. Sobald der Gemeinderat das städtebauliche Konzept als Leitlinie für die Stadt in den kommenden 20 Jahren beschlossen habe, werde die Umsetzung gemeinsam mit den Bürgern in die Wege geleitet.