In der Höhenlage zwischen Dornstetten und Aach entsteht das Baugebiet Kreuz. Die Plätze sind begehrt. Archiv-Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Kreuz II: Gemeinderat vertagt Entscheidung über Bauplatzpreise im neuen Wohngebiet

Dornstetten. Noch in diesem Jahr soll mit der Erschließung des ersten Abschnitts im Baugebiet "Kreuz II" begonnen werden. 2019 können die Häuslebauer loslegen. Mit der Festlegung des Bauplatzpreises tat sich der Gemeinderat jedoch schwer und vertagte das Thema.

Bei der Ermittlung der Bauplatzpreise hatte die Stadtverwaltung sämtliche Kosten, die bei der Erschließung des gesamten Baugebiets anfallen, zugrundegelegt. Diese sollten, da waren sich Bürgermeister Bernhard Haas und Stadtkämmerer Jochen Köhler einig, durch die Bauplatzpreise gedeckt sein. Bei der Preisfindung sollte zudem die große Nachfrage nach Bauland berücksichtigt werden. Denn schon jetzt gibt es eine lange Warteliste. Es sei klar, so Köhler, dass nicht alle, die einen Bauplatz haben wollen, auch einen bekommen. Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat außerdem vor, alle Grundstücke einheitlich zu bewerten, ganz gleich, ob darauf ein Ein- oder Mehrfamilienhaus gebaut werden darf.

Das gesamte Baugebiet hat eine Fläche von über 52 000 Quadratmetern – fast 36 000 Quadratmeter und somit 68 Prozent der Fläche befinden sich im Eigentum der Stadt. Die Gesamtkosten für Grunderwerb, Erschließung und die Erstellung von Bebauungsplan samt Umweltbericht in Höhe von mehr als 7,72 Millionen Euro werden teilweise durch die Erschließungsbeiträge der privaten Grundstückseigentümer gedeckt. Diese betragen nahezu 1,27 Millionen Euro. Die restlichen Kosten, fast 6,46 Millionen Euro, müssten, so der Stadtkämmerer, Grundlage für die Festlegung des Bauplatzpreises sein.

Köhler nannte bei einer kompletten Kostendeckung einen Quadratmeterpreis von 181,05 Euro. Um auch Unvorhergesehenes mit zu kalkulieren, schlug die Verwaltung dem Gemeinderat vor, den Bauplatzpreis auf 195 Euro pro Quadratmeter festzulegen. Darin wäre ein Puffer von rund 500 000 Euro enthalten. "Wir halten 195 Euro von den Kosten her für notwendig und aufgrund der Marktlage für machbar", argumentierte der Stadtkämmerer.

Zum Vergleich: Im oberen Bereich des Südlichen Brunnenbergs wurden die Bauplätze für 175 Euro je Quadratmeter verkauft. Familien mit Kindern kommen dort günstiger weg. Ihnen wird ein Kinderbonus gewährt. Bei zwei Kindern reduziert sich der Preis für einen 600 Quadratmeter großen Bauplatz um zehn Euro pro Quadratmeter.

Stadtrat Jörg Hamann (Freie Bürger) befürchtet, der eingerechnete Puffer könne schon mit dem Straßenbau aufgebraucht sein. Er plädierte deshalb dafür, die Submission der Ausschreibungsergebnisse am 20. Februar abzuwarten. Sein Fraktionskollege Rolf Straub kann sich vorstellen, die Bauplätze auch ohne exakte Preisangabe zu vergeben. "So kann ein privater Häuslebauer nicht wirtschaften – so kann er nicht zur Bank gehen", entgegnete ihm der Kämmerer. Der Bürgermeister fügte hinzu: "Dann wäre es ehrlicher zu warten."

Genaue Festlegung erst, wenn Ergebnis der Ausschreibung vorliegt

Am Ende einigte sich der Gemeinderat darauf, mit der Festlegung des Bauplatzpreises zu warten, bis die Ausschreibungsergebnisse vorliegen. Der Tagesordnungspunkt wurde vertagt und wird voraussichtlich am 13. März erneut beraten. Allen Ratsmitgliedern war damit klar, dass der Bauplatzpreis mindestens 195 Euro je Quadratmeter kosten wird. Sollten die Kosten höher ausfallen, könnte sich der Preis sogar noch nach oben bewegen.