Die Schülersprecher und Rektor Peter Billmaier mit den neuen Masken inmitten der Erntedank-Ausstellung. Foto: Frey Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Wie die Eichenäcker-Schule mit der Pandemie umgeht

Dornstetten/Kreis Freudenstadt. Das erste Fest im neuen Schuljahr hat an der Eichenäckerschule in Dornstetten eine lange Tradition. In der Aula gab es bisher immer ein gemeinsames Schülercafé, bei dem die einzelnen Klassenstufen ihre Beiträge zum Erntedank präsentierten. In Zeiten von Corona war nun eine neue Gestaltung gefragt, die mit den geltenden Pandemie-Vorschriften in Einklang gebracht werden musste.

Daher wurde eine Ausstellung konzipiert, die immer wieder erweitert wird. Die einzelnen Klassen können diese Ausstellung dann in ihren geschlossenen Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten bestaunen. Da gibt es einen liebevoll gestalteten Obst- und Gemüsestand, gemalte kleine Kunstwerke, selbst gebastelte Elfen, aber auch Videoclips, die über das neue digitale Schwarze Brett abgerufen werden können.

Neu, das heißt anders als bisher. Aber das muss ja nicht schlechter sein als das, was man über lange Zeit gewohnt war. Eine Erfahrung, die gerade die Schüler der Eichenäcker-Schule beinahe täglich machen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung betont Rektor Peter Billmaier, wie wichtig gerade an seiner Schule das Gemeinschaftsgefühl sei. So war es früher Aufgabe der älteren Schüler, die jüngeren vom Bus in die Klasse zu begleiten. Das sei nun ebenso wenig möglich wie die gemeinsamen Runden am Mittagstisch.

Vom "Drive-in" direkt in die Einbahnstraße

Stattdessen gebe es nun eine Art "Drive-in" für die Busse, von wo aus die Kinder in "Einbahnstraßen" dann in ihre Klassenräume gingen. Beim Mittagessen wurde auf eine Essensausgabe umgestellt, statt die Speisen alle auf den Tisch zu stellen. Auch beim Essen wird darauf geachtet, dass sich die einzelnen Gruppen nicht durchmischen.

Die Kinder hätten sich erstaunlich schnell an diese Veränderungen gewöhnt, sagt Billmaier. Wesentlich schwieriger sei für sie, dass die Mimik nun hinter Masken verschwinden müsse und auch das Sprechen und Zuhören erschwert sei. Und besonders die gelebte Nähe, wie zum Beispiel ein Kind an der Hand zu nehmen oder ihm die Hand zu führen, sei unter Beachtung des gebotenen Abstands kaum noch möglich.

Für seine besonderen Kinder sei die Schule eben auch ein besonderer Ort, an dem sich Offenheit für Neues entwickeln soll, aber auch die Werte der Schule erhalten bleiben sollen. Zum Gemeinschaftsgefühl beitragen sollen auch die einheitlichen Masken, die Billmaier zusammen mit seinen Schülersprechern stolz präsentiert. Sie sind aus waschbarem Trikotstoff genäht und mit dem Logo der Schule versehen. Es gibt sie in den Farben Weiß und Grün. Lehrer und Schülern tragen sie gleichermaßen gerne, wobei das natürlich kein Muss ist. Auch eigene Kunstwerke als Mund-Nasen-Schutz sind selbstverständlich erlaubt.

Froh ist Billmaier über die digitale Ausstattung an seiner Schule, die bereits vor Corona vorhanden gewesen sei. Für die 15 Klassen gebe es ein Set mit Tablets oder Laptops und in jedem Klassenzimmer sei ein Internetanschluss vorhanden. Vermisst würden noch WLAN und schnelles Internet in den Klassenzimmern. Die Eichenäcker-Schule sei Projektschule im Medienentwicklungsplan und hoffe auf eine zügige Umsetzung des Digitalpakts.

Die Schüler nutzten die digitalen Medien mit Begeisterung, so der Rektor. Dies zeige sich auch am digitalen Schwarzen Brett, das im Pausenraum, aber auch im Lehrerzimmer installiert worden sei und mit dem auch der Speiseplan abgerufen werden könne. Die einzelnen Klassenstufen seien untereinander gut vernetzt, und bereits seit Jahren verfügten alle Lehrer über eigene Mail-Adressen. Dennoch wünschen sich Rektor, Lehrer und Schüler, dass nach den Herbstferien kein erneuter Lockdown droht und die Eichenäcker-Schule geöffnet bleiben kann.