Bei der Neugestaltung ist noch nichts in Stein gegossen. Zunächst sollen die Kosten ermittelt werden.
Dornstetten - Spätestens zum Stadtjubiläum 2017 soll der Marktplatz Dornstettens ein neues Gesicht erhalten. Bis die Neugestaltung beginnt, gilt es Fragen zu klären: Sollen hauptsächlich Pflastersteine oder Sandsteinplatten verlegt werden? Wie teuer wird’s? Und was wird aus der Ruine am Markplatz 11?
Bei der Bürgerversammlung Ende April zeigte sich, wie sehr den Dornstettern ihr Markplatz am Herzen liegt. Das gilt auch für die vom Arbeitskreis Altstadt Dornstetten angestoßene Neugestaltung, um den Platz zu beleben. Der Arbeitskreis hatte seine Wünsche und Ideen bereits im Vorfeld mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Denkmalamts und der Deutschen Fachwerkstraße diskutiert. Ute Weik vom Gemeindeverwaltungsverband brachte das Besprechungsergebnis in einer Skizze zu Papier, die mittlerweile auch mit den Vereinen im Hinblick auf das Stadtfest besprochen wurde, und stellte die Grobplanung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor.
Ziel sei es, so Weik, den Marktplatz durch teilweise Neugestaltung bis zur Feier des 1250-jährigen Bestehens der Stadt Dornstetten im Jahr 2017 zu beleben. Der Platz solle weiter offen gestaltet sein, Märkte und sonstige Veranstaltungen wie das Stadtfest sollten durch die Neugestaltung nicht beeinträchtigt werden. Als Hauptveränderung nannte Weik die bessere Begehbarkeit, was durch zentrale, mit Sandsteinplatten gestaltete Wege erreicht werden soll. Außerdem sind einladende Sitzgelegenheiten, ein weiterer, kleinerer Brunnen mit Spielmöglichkeit für Kinder, ein Abstellplatz für Fahrräder, eine Ladestation für Elektromobile und "dachbildende Bäume", die aber nicht den Blick auf die Fachwerkkulisse beeinträchtigen sollen, vorgesehen. Da gegenüber vom Rathaus eine "Eingangssituation" mit Sitzbank und Informationstafel geplant ist, verringert sich dort die Zahl der Parkplätze auf sieben, antwortete Weik auf eine Frage von Stadträtin Stephanie van der Meyden.
Laut der Planerin erfordert das Anlegen der Wege die Herausnahme und das Neuverlegen der gesamten Pflastersteine auf dem Marktplatz, um insgesamt eine ebene Fläche zu erhalten. Stadtrat Fritz Fahr (Freie Wähler/CDU) regte an, sich einmal Gedanken darüber zu machen, ob man nicht den Spieß umdrehen und nur kleine Flächen mit Kopfsteinpflaster und – ähnlich wie in Freudenstadt – dafür größere mit Sandsteinplatten gestalten wolle. Bei der Voruntersuchung habe das Denkmalamt gefordert, das Pflaster zu erhalten und geradlinige Wege dazwischen hindurchzuführen, entgegnete Weik. "In Stein gegossen" sei noch nichts, merkte Bürgermeister Bernhard Haas an: "Wir sind generell noch flexibel."
"Wollen wir die Komplettsanierung?", fragte Jörg Hamann (Freie Bürger) in die Runde. "Dann müssen wir den ganzen Marktplatz überplanen, und das geht in die Hunderttausende." Die Kosten seien noch nicht ermittelt, erklärte Weik. "Um das Anheben der Pflastersteine wird man aber nicht herumkommen." Dies sei nötig, um für die Sicherheit der Fußgänger einen fließenden Übergang von Platten zu Pflaster zu erhalten. "Das wird eine relativ große Sanierung sein", prophezeite die Planerin. An Hunderttausende von Euro habe er eigentlich nicht gedacht, gestand Bürgermeister Hass und schlug vor, erst einmal einen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen und das Thema dann weiter zu besprechen. Der Gemeinderat stimmte dem zu.
Ein Dorn im Auge sind Stadträten wie Verwaltung die Überreste des Gebäudes Marktplatz 11, zu dem Weik zuvor erklärt hatte, das Grundstück sei "im Moment nicht verfügbar". "Es gehört zu diesem Konzept mit dazu", betonte Fritz Fahr und forderte die Stadtverwaltung auf, die Gespräche mit dem Eigentümer zu intensivieren. "So kann’s nicht bleiben", stellte Fahr mit Blick auf das Stadtjubiläum fest, "dann muss der Besitzer etwas tun."
Wie das Gelände später einmal genutzt werden soll, ist noch unklar. Parkplätze habe das Denkmalamt an dieser Stelle ausgeschlossen, informierte der Bürgermeister, eine Bebauung kann sich die Planerin nicht vorstellen. Weik sieht derzeit zwei Alternativen: Entweder man lasse die Ruine so stehen und schaffe dort einen Ausblick, oder man reiße alles ab und nutze den gesamten Platz.