Sabine Heim (links) und Sabine Lietz berichteten in der Sitzung des Dornstetter Gemeinderats über ihre Arbeit an den Schulen im Stadtgebiet.Foto: Strantz-Kleindienst Foto: Schwarzwälder Bote

Schulsozialarbeit: Sabine Heim und Sabine Lietz bilanzieren ihre Tätigkeit für Kinder und Jugendliche

Die Tätigkeitsberichte der beiden Schulsozialarbeiterinnen Sabine Heim und Sabine Lietz nahm der Dornstetter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis und befürwortete einstimmig die neuen Konzepte in der Jugendsozialarbeit mit Stand April 2020.

Dornstetten. "Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen etwas zuzutrauen", betonte Sabine Heim. Die Schulsozialarbeiterin ist seit 2009 mit einer 60-Prozent-Stelle für die Grundschule Dornstetten mit Außenstelle Aach, die Werkreal- sowie die Realschule zuständig. Ebenso dürfe man die Kinder und Jugendlichen nicht ständig quasi mit den gleichen Themen "nerven". Vielmehr gelte es, die Selbstverantwortung zu fördern.

Beide Sozialarbeiterinnen erläuterten exemplarisch Aufgaben und Inhalte ihrer Arbeit. Coronabedingt sei diese heuer nicht leicht gewesen. Teilweise sei aber der Kontakt auf der digitalen Ebene möglich gewesen.

Sabine Heim, die vor Ort 35 Klassen mit 734 Schülern betreut, sprach insbesondere über das Präventionsprogramm Red Box und die regelmäßigen Präventionsangebote für Klassen. Aber auch Einzelgespräche gehörten zu ihrer Arbeit. Ebenso ließ die Fachfrau viele Projekte und Veranstaltungen Revue passieren. Sie verdeutlichte anschaulich die drei Grundsäulen ihrer Arbeit: Prävention, Intervention und Vernetzung. In allen Schularten gebe es Kinder und Jugendliche, die "komplexe Problemlagen" aufwiesen und daher besonderer, intensiver Betreuung bedürften. In vielen Fällen seien Fachleute aus Medizin, Pädagogik, Beratung und Therapie einbezogen. Häufig meldeten sich Eltern bei ihr, oder aber Lehrer beziehungsweise Schüler würden einen Kontakt vorschlagen, so Heim.

Angst und Vermeidung an allen Schulen Thema

Schulangst und Schulvermeidung gebe es in allen Schularten. "Hier ist mir eine schnelle Intervention sehr wichtig", sagte Heim. Besonders bewährt habe sich die zeitnahe Klärung bei Konflikten zwischen Schülern. Hier erlebten Eltern den Stress oder das Fehlverhalten ihrer Kinder und nähmen oft ihr Angebot an, die Konflikte in der Schule zu bearbeiten. Seit 2014 bemühe sie sich außerdem besonders um eine Klasse der Werkrealschule, die das ganze Jahr über Kinder zwischen 10 und 15 Jahren zum Deutschlernen aufnehme. Die höchst unterschiedlichen schulischen Vorerfahrungen und Sprachbegabungen der bisher 100 Schüler aus 30 Ländern seien für die Klassenlehrerin und alle anderen Kontaktpersonen eine Herausforderung. Ziel sei die Integration dieser Jugendlichen in die bestehenden Klassen.

Drei Arbeitsorte und drei Schularten seien anstrengend, bekannte Heim. Die Frage von SPD-Stadtrat Joachim Kumm, ob sie sich vorstellen könne, ihre Stelle prozentual zu erweitern, verneinte Heim, die in früheren Jahren auch noch für Waldachtal zuständig war. "Für mich passt es im Moment, so wie es ist."

Ihre Kollegin Sabine Lietz, in früheren Jahren beim Kreisjugendring und in der Präventionsarbeit tätig, arbeitet seit Oktober auf einer 50-Prozent-Stelle an der Grundschule Hallwangen und am Gymnasium. Ihr Start, so berichtete die dreifache Mutter nun, sei insgesamt, auch bedingt durch Umbauarbeiten in der Schule, etwas holprig gewesen. Vieles sei einfach noch nicht vorbereitet gewesen. Das habe Zeit und Kraft gekostet, die sie gerne für die Schüler und eine strukturierte Einarbeitung genutzt hätte.

Insgesamt betreut Lietz im Gymnasium 18 Klassen sowie die Jahrgangsstufen 1 und 2 mit insgesamt 503 Schülern. Drei Schüler seien im Rahmen der Inklusion aufgenommen worden und würden durch Lernbegleiter unterstützt. An der Grundschule Hallwangen betreut sie vier Klassen mit 72 Schülern.

Beim Ausgestalten ihrer neuen Stelle sei sie dann von Corona ausgebremst worden, so Lietz. Allerdings habe sie in der kurzen Zeit bis zum Jahresende bereits in Projekte und Themen miteinsteigen können. So habe sie gemeinsam mit Lehrern in zwei Klassen einen Klassenrat eingeführt, wobei die Schüler eigenständig Themen einbrächten und ohne Einmischung von Lehrern klärten. Zudem sei sie in die Planung einiger Präventionsprojekte miteinbezogen worden.

Die Schüler hätten sie als neutrale Gesprächspartnerin gut angenommen. Die Teilnahme an Konferenzen sei im Gymnasium zu ihrer bisherigen Arbeit hinzugekommen. In Hallwangen nehme sie nach Bedarf teil.