Für die ganzjährige Ferienbetreuung in Dornstetten kommt neben der Grundschule Aach auch das Jugendzentrum in Frage. Foto: Archiv

Dornstetten baut ab 2014 das Angebot aus. Als Standort kommen die Grundschule Aach oder das Jugendzentrum in Frage.

Dornstetten - Alle Eltern, die in Dornstetten wohnen und auf eine Betreuung ihrer Kinder während der Schulferien angewiesen sind, dürfen sich freuen. Die Stadt weitet im kommenden Jahr ihre Ferienbetreuung von drei auf acht Wochen aus. Dass sie ausgebaut werden soll, darin waren sich die Stadträte einig. Über die Details wurde bei der jüngsten Sitzung jedoch lange und kontrovers diskutiert. Dabei ging es um den Standort ebenso wie um die Ausweitung auf acht oder mehr Wochen und darum, ob ein Mittagessen angeboten werden soll.

Seit Sommer 2010 gibt es in der Grundschule Aach bereits eine dreiwöchige Betreuung in den Sommerferien. Das Angebot stand allen Kindern der Gesamtstadt offen und wurde laut Verwaltung auch gut angenommen, hauptsächlich jedoch von Aacher Familien. Einige Eltern brachten ihre Kinder zur Ferienbetreuung nach Freudenstadt. Der Grund dafür: Das Angebot im Jugendhaus umfasste ganze zwölf Wochen und erstreckte sich über die Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien bis hin zu den Weihnachtsferien.

Doch jetzt möchte die Stadt Freudenstadt ihre Ferienbetreuung für Kinder aus anderen Kommunen – von den 30 Kindern kommen jedes Jahr zwischen acht und zwölf allein aus Dornstetten – einschränken. Auswärtige Kinder sollen ab 2014 nur noch einen Platz in Freudenstadt erhalten, wenn Kapazitäten frei sind.

Bürgermeister Bernhard Haas und Hauptamtsleiter Oliver Zwecker informierten die Stadträte am Dienstagabend über die Neuregelung der Stadt Freudenstadt und über eine Anfrage von Elternvertretern aus Dornstetten, die sich eine Ferienbetreuung vor Ort wünschen, die über die bisherigen drei Wochen hinausgeht. Die Stadtverwaltung habe daraufhin, so Haas, Gespräche mit städtischen Mitarbeitern aus dem Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung geführt.

Zwei Standorte erschienen danach für eine Betreuung geeignet: die Grundschule Aach und das Jugendhaus Dornstetten. Wegen ihrer unmittelbaren Nähe zu Sportplatz und Sporthalle favorisierte die Verwaltung den Standort in Aach und schlug dem Stadtrat vor, dort mit vorhandenem Personal künftig eine zweiwöchige Ferienbetreuung jeweils von 7.30 bis 13.30 Uhr für Grundschüler und Schüler der fünften Klasse in den Osterferien anzubieten. In den Pfingst- und Herbstferien soll jeweils eine Woche abgedeckt werden. In den Sommerferien sollten die Kinder vier Wochen lang von der dritten bis zur sechsten Ferienwoche betreut werden. Oliver Zwecker schlug vor, zwei Betreuungskräfte bereitzustellen, für die die Stadt rund 9200 Euro im Jahr ausgeben müsste. Sollte eine dritte Kraft benötigt werden, würden die Kosten auf 13 800 Euro ansteigen.

Eltern, die die Ferienbetreuung in Anspruch nehmen, müssten für ein Kind einen Wochenbeitrag von 50 und bei zwei oder mehr Kindern von 30 Euro bezahlen. Bei einer durchschnittlichen Belegung mit zwölf Kindern würden die Einnahmen 4800 Euro und bei 16 Kindern 6400 Euro betragen. "Wir werden es nicht schaffen, die Ferienbetreuung kostendeckend anzubieten", machte der Hauptamtsleiter klar.

Stadträtin Pascale Peukert (Freie Wähler/CDU) wollte die Betreuung lieber im Jugendzentrum als in der Grundschule Aach anbieten. Sie sah dort mehr Synergieeffekte und eine bessere Möglichkeit, ein Mittagessen anzubieten. Da nicht alle Frauen in den ersten Wochen der Sommerferien Urlaub nehmen könnten, wollte sie das Angebot auf die gesamten Sommerferien ausdehnen. Unterstützt wurde sie von Mareile Jordan (Freie Bürger).

Hermann Friedrich (fraktionslos) sprach sich auch als Ortsvorsteher von Aach für eine Betreuung in der Grundschule aus, die sich bereits bewährt habe. Für ihn lagen die Vorzüge auf der Hand: 50 Meter zum Kleinspielfeld, 500 Meter zum Spielplatz, die Turnhalle gleich nebenan und der Schulhof vor der Tür. "Hier kann man die Kinder auch mal rennen lassen."

Christoph Mannheimer (Freie Wähler/CDU) sah das genauso. Er äußerte die Befürchtung, dass eine Ferienbetreuung im Jugendzentrum andere Gruppen verdrängt und es Überschneidungen mit dem Kinderferienprogramm geben könnte. Wenn es hauptsächlich um die Standortfrage gehe, "dann könnten wir auch über eine Ferienbetreuung in Hallwangen nachdenken. Dort gibt es auch viele junge Familien", gab Mannheimer zu bedenken.

Hauptamtsleiter Zwecker schlug schließlich vor, das Angebot im kommenden Jahr mit acht Wochen einzuführen und erste Erfahrungen zu sammeln. Danach könne es bei Bedarf ausgeweitet werden. "Da sind wir flexibel", betonte er. Bürgermeister Haas konnte sich vorstellen, die Betreuung auf beide Einrichtungen zu verteilen und versprach, weitere Gespräche dahingehend zu führen. Nachdem als alleiniger Standort die Grundschule Aach gestrichen war, stimmte das Gremium dem Beschlussvorschlag geschlossen zu und gab die erforderlichen Haushaltsmittel für 2014 frei.