Projekt: "Circus Tausendtraum" gibt vier Vorstellungen / Zwei Schulen beteiligt
Dornstetten. "Manege frei" heißt es am Wochenende in Dornstetten, und das gleich bei vier Vorstellungen. Der "Circus Tausendtraum" ist wieder in der Stadt, am Teichweg beim Sportgelände wartet ein blau-gelbes Zirkuszeit auf viele Besucher.
Der "Circus Tausendtraum" ist ein ganz besonderer Zirkus, denn die Hauptdarsteller sind, neben den vier Artisten beziehungsweise Zirkuspädagogen, die mehr als 200 Schüler der Grundschule Dornstetten/Aach und der Dreifürstensteinschule Dornstetten.
Bei einer Projektwoche beschäftigten sich seit Montag alle mit dem Thema Zirkus. Die ganze Woche über waren viele Proben angesetzt. Im gesamten Schulgebäude, in der Turnhalle und im Zelt konnte man die angehenden Zirkuskünstler antreffen. Überall wurde gesungen und Kunststücke ausprobiert. Für die angehenden Bodenakrobaten standen schnelle Bewegungssequenzen und akrobatische Figuren auf dem Übungsplan, während die Fakire in spe ihre Kunst mit furchterregenden Objekten einübten. Erfolgversprechend verliefen auch die Versuche der künftigen Jongleure, mit den verschiedensten Gegenständen zu jonglieren und keine fallenzulassen.
Auf völlig andere Art und Weise näherten sich die Schüler dem Thema Zirkus im ergänzenden Projektunterricht: Da wurden Jonglierbälle hergestellt, Einladungen zur Vorstellung entworfen, Sportbeutel mit Zirkusmotiven bedruckt und Plakate gemalt.
Erfreut darüber, dass in Dornstetten erneut ein inklusives Zirkusprojekt zustande kam, zeigten sich Rektor Johannes Bühler und Konrektorin Miriam Bohn von der Dreifürstensteinschule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum. Als besonders wertvoll werten sie die Bewegungserfahrungen, die Kinder mit körperlichen und motorischen Einschränkungen mit den Schülern der Grundschulen machen können. Welch’ große Bedeutung das Projekt für die Sozialkompetenzen ihrer Schüler hat, beschreibt auch Grundschulrektorin Leonie Boehm: "Unsere Schüler lernen, sich zu präsentieren, auch vor großem Publikum. Sie trauen sich etwas zu."
Einiges zugetraut hat sich mit dem Mammutprojekt aber auch das Lehrerkollegium. Denn schon allein die Einteilungen der mehr als 200 Kinder waren, so Boehm, "eine logistische Meisterleistung, denn alle Darbietungen mussten vierfach besetzt sein". Die Kinder konnten zwischen den Rollen als Artist, Bodenakrobat, Jongleur, Zauberer, Clown oder Fakir wählen.
Jeweils andere Akteure
Am Wochenende finden vier identische Aufführungen mit jeweils unterschiedlichen Kindern statt. Wie Boehm begründet, ganz bewusst, denn: "So ist es für jedes Kind eine Premiere." Sichtlich zufrieden berichtet Rektorin Boehm, dass es auch in diesem Jahr wieder gelungen ist, die Kosten des Projekts durch Sponsoren und durch eigene Aktivitäten weitgehend zu decken. Denn um ihr Jahresprojekt zu finanzieren, haben sich die Schüler selbst mächtig ins Zeug gelegt und sich im Herbst mit ihrem Sponsorenlauf den Grundstock hierfür geradezu erlaufen. Die vier Zirkuspädagogen, die mit ihnen die Darbietungen einüben, die Zirkushelfer, die Miete für die vielen Kostüme und für das große Zelt konnten so finanziert werden.
Dass die Schüler mit der Projektwoche überaus zufrieden sind, wurde bereits bei den Proben deutlich. Überall waren strahlende Kinder anzutreffen. Herrlich zu beobachten, wie die kleine Julie in ihrem Rollstuhl mit den Worten: "Wir helfen Dir mal aus der Manege" wieder an ihren Platz gebracht wird. Herrlich zu beobachten auch die Proben zur Show mit "Lucie Luftschlange", bei der die Kinder sich die "Röhrchen an die Öhrchen" halten müssen, und herrlich zu sehen, mit welcher Konzentration die Clowns beim Pausen-Einmarsch ihre Runden drehen.
Sichtlich zufrieden sind auch die Eltern; viele haben sich bereit erklärt, bei den Proben mitzuhelfen oder den Getränkeverkauf während der Vorstellung zu übernehmen. Der "Circus Tausendtraum" führt ein Projekt der Grundschule Dornstetten/Aach und der Dreifürstensteinschule auf. Im Zirkuszelt beim Sportplatz am Teichweg finden am Wochenende vier jeweils zweieinhalbstündige Vorstellungen statt: Heute, Freitag, 18 Uhr, Samstag, 20. Juli, 11 und 16 Uhr und Sonntag, 21. Juli, 11 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene neun und für Kinder ab drei Jahren sechs Euro.