Bei der Rallye ADAC Württemberg Historic am kommenden Wochenende in Freudenstadt starten Horst Randecker und Sohn Robin aus Dornstetten mit einem Porsche 356 SC Cabrio und einem Lancia Delta. Foto: Ade

Horst und Robin Randecker fahren am Wochenende in Freudenstadt mit. 

Freudenstadt/Dornstetten - Für Robin Randecker aus Dornstetten, Geschäftsführer der Firma "farbtex" ist es eine Premiere – der Vater Horst Randecker ist schon ein alter Hase. Beide sind am Wochenende bei der Rallye ADAC Württemberg Historic mit ihren Oldtimern am Start.

Zwei Tage wird Freudenstadt am 18. und 19. Mai von Oldtimern überrollt. Die ADAC Württemberg Historic startet am Freitag und Samstag in Freudenstadt. 104 Fahrzeuge werden sich dabei von der Kreisstadt aus zur Rallye in die Umgebung aufmachen.

Für Horst Randecker und seinen Sohn Robin wird diese 20. ADAC-Rallye sozusagen ein Heimspiel. Die beiden Dornstetter freuen sich auf die Veranstaltung direkt vor der Haustür. "Ich bin noch keine Rallye selber gefahren, war aber schon mehrmals als Beifahrer dabei", so Robin Randecker, der der Fahrt entgegenfiebert. Und vielleicht kann er den Vater toppen, denn Robin Randecker fährt am Wochenende mit dem 1988er Lancia Delta Integrale, mit dem Horst Randecker schon mehrmals dabei war und bei der ADAC-Rallye im vergangenen Jahr Platz zwölf holte.

Oldtimerrallyes längst Routine

Für Horst Randecker dagegen sind Oldtimerrallyes schon Routine. In der Szene ist Randecker bekannt und wird als erfahrener Lenker gesehen. Wie vor 20 Jahren wird Horst Randecker dieses Jahr wieder mit dem Porsche, mit dem er auch 1999 – damals mit Sohn Robin als Beifahrer – mitgefahren ist, dabei sein. Auch das ADAC-Emblem der damaligen Ralley, die anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Stadt Freudenstadt Station machte, ist noch hinten am Porsche angebracht.

Inspiriert von seinem Hobby gründete Horst Randecker vor über zehn Jahren mit "Classic Cars Dornstetten" eine eigene Oldtimerfirma. Der ehemalige Geschäftsführer und Firmeninhaber von Farbtex kaufte sich – nach einem Käfern – bereits in den 80er-Jahren einen Porsche 356 Cabrio, dem nach und nach weitere Oldtimer folgten. 1989 kaufte er den Porsche 356, Baujahr 1964 mit 1600 Kubikzentimetern Hubraum und 95 PS. Mit dem ist er jetzt wieder dabei.

In dem Fahrzeug steckt viel Herzblut. "Es war die Enttäuschung des Jahrhunderts", erinnert sich Randecker an die Zeit nach dem Kauf, als sich das Fahrzeug als sehr marode herausstellte. Vier Jahre habe er an dem Fahrzeug gearbeitet, erzählt er. Mittlerweile gab es für den Porsche mehrfach Auszeichnungen.

Dass Horst Randecker Benzin im Blut hat, liegt auch an seiner ersten Ausbildung bei einem großen schwäbischen Autohersteller. Im Gespräch mit Horst Randecker merkt man, dass für den rüstigen 72-Jährigen neben dem Farbengeschäft alte Fahrzeuge die große Passion sind. So erinnert sich Randecker, dass er sein erstes Auto, einen Käfer, mit 18 Jahren aus zwei Totalschäden in der Scheune in Tumlingen selbst zusammenbaute.

450 Kilometer in gleichmäßigem Tempo

Aufgeteilt ist die zweitägige ADAC-Rallye in Freudenstadt in eine Zuverlässigkeitsfahrt mit Gleichmäßigkeitsprüfungen auf einer Gesamtstrecke von etwa 450 Kilometern und in eine touristische Ausfahrt von gut 350 Kilometern. Über 70 Fahrzeuge sind für die erste Wertung gemeldet. Maßgeblich ist die Einhaltung der vorgegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit, die etwa 40 Stundenkilometer beträgt. "Da ist ein hohes Maß an Konzentration erforderlich", weiß Horst Randecker, der mit Hartmann Ladendorf als Beifahrer unterwegs sein wird. Ihm folgt gleich mit der Startnummer 20 sein Sohn Robin Randecker mit Sebastian Hartmann als Beifahrer.

Über 30 Fahrzeuge sind für die touristische Wertung gemeldet. Dabei fließt in die Wertung das Auffinden von Bildmotiven in Verbindung mit der Beantwortung von Fragen ein. Vor 20 Jahren war Freudenstadt Zielort der ersten ADAC Württemberg Historic.

In Freudenstadt auf dem unteren Marktplatz beginnt die Rallye am kommenden Freitag, 17. Mai. Im Minutentakt starten die Teilnehmer ab 10.30 Uhr zur ersten Etappe. Pausenstopp ist gegen 13.45 Uhr beim Kurhaus in Sasbachwalden. Ab etwa 17 Uhr steht auf dem oberen Marktplatz in Freudenstadt eine Sonderprüfung auf dem Plan. Start der zweiten Etappe ist ebenfalls auf dem unteren Marktplatz in Freudenstadt. Dort knattern die "Oldies" am Samstag, 18. Mai, ab 8 Uhr wieder im Minutentakt los und sind abermals den ganzen Tag unterwegs. Pausenstopps gibt es am Kloster Kirchberg bei Sulz, am Hotel Schöne Aussicht in Hornberg-Niederwasser und bei der Uhrenfabrik Junghans in Schramberg.

Die Zieleinfahrt der zweiten Etappe ist ab etwa 17 Uhr auf dem oberen Marktplatz in Freudenstadt. Mit einem Festabend und der Siegerehrung im Kurhaus findet die Rallye am Samstagabend ihren Abschluss.