Die Straße am Schulberg in Aach ist in einem schlechten Zustand. Sie soll in den nächsten Jahren von Grund auf saniert werden. Foto: Sannert

"Schulberg" in Aach in schlechtem Zustand. Gemeinderat beschließt Sanierung für 655.000 Euro.

Dornstetten - Der "Schulberg" in Aach ist in einem schlechten Zustand. Deshalb beschloss der Gemeinderat, die Straße zu sanieren und auch gleich die Wasser- und Abwasserleitungen zu erneuern. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Kirn in Aach und dem Karlsruher Stadtplanungsbüro Gerhardt hatten sich Stadtverwaltung und Ortsvorsteher Gedanken über den Ausbau gemacht. Tobias Rau stellte eine Planungsvariante im Gremium vor. In der mittelfristigen Finanzplanung ist die Maßnahme für die Jahre 2015 und 2016 mit insgesamt 655.000 Euro für den Straßenbau, 228.000 Euro für den Abwasserkanal und 118.000 Euro für eine neue Wasserleitung eingestellt.

Vor einigen Jahren seien bereits Pläne für einen Ausbau des Schulbergs gemacht worden, erinnerte der Ingenieur. Diese wurden jedoch auf Eis gelegt und vor drei Jahren wieder hervorgekramt. Doch die Vorplanung habe nicht dem heutigen Standard entsprochen, machte der Ingenieur deutlich. Das Büro habe daraufhin drei neue Planvarianten ausgearbeitet und diese mit dem Ortschaftsrat vorbesprochen. Die Variante, die allen am besten gefiel, stellte er nun dem Gemeinderat vor.

Der Wunsch nach einem Gehweg vor allem für die Grundschulkinder habe einiges Kopfzerbrechen bereitet. Denn mit einem Gehweg hätte man die schmale Straße als Einbahnstraße ausweisen müssen, was der Ortschaftsrat nicht wollte. Deshalb soll die Straße in einer Art Mischprinzip ausgebaut werden – mit einer 3,20 Meter breiten, asphaltierten Fahrbahn, einem gepflasterten Gehweg auf gleicher Höhe und einem schmalen Pflasterband dazwischen. Straße und Gehweg seien somit optisch voneinander getrennt, und im Bewegungsverkehr könnte das zweite Fahrzeug problemlos über den Gehweg ausweichen, so der Planer. Eine Engstelle, an der bislang Schuppen standen, sei durch deren Abriss inzwischen entfernt worden.

Zum Hang hin soll die Straße durch eine Gabionen-Mauer abgestützt werden, informierte er weiter. Auf die Frage von Hermann Friedrich (fraktionslos) nach einer günstigeren Mauerlösung erklärte Tobias Rau, dass das Ausgraben von Fels am unteren Hang, das laut Bodengutachten für eine Betonstahlmauer erforderlich wäre, die Kostenersparnis von zehn Prozent wieder aufheben würde. Und bei gleichen Kosten, so der Planer, wäre eine Gabionen-Mauer schöner anzusehen.

Rolf Pfeifle (Freie Bürger) störte sich an der Gehweglösung. Er schlug vor, die gesamte Fläche zu asphaltieren und als Sieben-Kilometer-Zone auszuweisen. Doch das sei, so Hermann Friedrich, allein schon wegen der topografischen Lage nicht möglich. "Man muss mit Schwung rauffahren und kommt dann beim Runterfahren mit dem Fuß nicht von der Bremse", argumentierte er gegen eine solche Lösung.

Erwin Wetzel (Freie Bürger) wollte wissen, wie es mit der Abgrenzung der Straße talwärts zu den Häusern hin aussieht. "Wir orientieren uns am bisherigen Fahrbandrand – da müssen wir nichts ändern", versprach der Planer. Beim Ausbau sollen am Schulberg neben einem neuen Mischwasserkanal und einer neuen Wasserleitung auch gleich Leerrohre für ein späteres Glasfasernetz mit verlegt werden. Unterhalb der Schule werden zudem weitere Parkplätze geschaffen, die zum Schulgelände hin eine kleinere Abstützung erforderlich machen.

Der Gemeinderat stimmte der Ausbauplanung geschlossen zu und beschloss im nächsten Tagesordnungspunkt auch gleich die erforderliche dritte Änderung des Bebauungsplans, die von Werner Gerhardt vom gleichnamigen Stadtplanungsbüro vorgestellt wurde. Er schlug dem Gremium vor, die Grundschule in den Bebauungsplan mit aufzunehmen, um für die Zukunft klare baurechtliche Verhältnisse zu schaffen. Auf Anregung aus dem Gemeinderat wurde das Baufenster zum Sportgelände hin noch vergrößert. Die Verwaltung wurde auch gleich beauftragt, die Öffentlichkeit und die Träger öffentlicher Belange am Verfahren zu beteiligen.