Nächstes Jahr wieder: Ein Freilichttheater wird es dieses Jahr in Dornstetten nicht geben. Archiv-Fotos: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Dornstetter Buchwochen und Kultur im Museum sind Wackelkandidaten im Programm

Die Absage des für diesen Mai auf dem Dornstetter Marktplatz geplanten Freilichttheaters wird Interessierte und Akteure besonders schmerzlich treffen. Aber eine andere Wahl hatten die Verantwortlichen im Rathaus und Kulturbüro nicht.

Dornstetten. Autor Rainer Lernhardt hatte das Stück "Drei Tage im September – eine Nachkriegsgeschichte" geschrieben und in Szene gesetzt. Einbezogen in das Entstehen des Stücks, dessen Handlung im Jahr 1945 angesiedelt ist, war auch der lokale Heimatverein. Corona bremst auch hier den Einsatzwillen und die Spielfreude aller Beteiligten aus. Unter den gegebenen Bedingungen waren und sind weiterhin Proben nicht machbar. So richtet man den Blick auf das kommende Jahr – in der Zuversicht, dass sich bis dahin das Gespenst der Pandemie verzogen hat.

Was die kulturellen Ambitionen angeht, sind die Überlegungen und Auskünfte des Teams vom Tourismus- und Kulturamt nur im Konjunktiv möglich. Zwar setzen Leiterin Ellen Brede und ihre Mitarbeiterinnen Alexandra Nürge, Hanna Schneider und Svenja Fischer, ergänzt durch die Studentin Annica Robbe, alles daran, das kulturelle Fähnlein hochzuhalten, aber so manche der Vorhaben für das laufende Jahr werden das Schicksal des Freilichttheaters teilen müssen. Beispielsweise das Frühlingsfest im April oder die HGV-Veranstaltung mit Kultur im Mai.

Licht am Ende des Tunnels sehen die wackeren Planerinnen für das Subiaco-Open-Air-Kino Ende Juli auf dem Marktplatz – aber eben mit Vorbehalt. Die teilweise schon im vergangenen Jahr vorgesehenen Veranstaltungen von "Kultur im Museum" sollen, wenn irgend möglich, angeboten werden, notfalls als Online-Übertragungen. Dabei haben die Verantwortlichen auch die finanzielle Unterstützung der aktuell arg gebeutelten Künstler im Blick. Die Hoffnung richtet sich auf die bewährten Veranstaltungsorte Aach und Hallwangen, so wie vergangenes Jahr.

"Kultur im Museum" plant mit Sybille Bullatschek und ihrem Programm "Ich darf das, ich bin Pflägekraft" am 26. März den Einstieg. Folgen sollen Udo Zepezauer und Mirjam Woggon am 23. April mit "Ab durch die Mitte!". Am 7. Mai gibt sich Wolfgang Heyer mit seinem Programm "Let’s schwätz schwäbisch!" die Ehre. Dazu ist es nötig, die Vereinbarungen mit den Agenturen festzuklopfen.

Lesereisen ungewiss

Wenn die ins Auge gefassten Verlage grünes Licht geben, sollen vom 12. bis 30. April die traditionellen Dornstetter Buchwochen wieder viel Lesepublikum anziehen. Dabei hat sich die langjährige Beteiligung von Buchhändlerin Felicitas Seeger als unverzichtbar erwiesen. Notfalls ist das Frühjahr 2022 im Blickfeld des Kulturamts. Die Unwägbarkeiten liegen offen: Neben der Corona-Entwicklung ist die derzeitige Bereitschaft mancher Verlage, Termine anzubieten, nicht durchgehend gegeben. Ferner haben Autoren ihre Lesereisen umdisponiert oder gestrichen.

Ellen Brede hat auch das Problem ausgemacht, dass Zugpferde unter der Autorenschaft für so kleine Veranstaltungsformate zunehmend nur schwer zu begeistern seien. Das Publikumsinteresse an wenig bekannten Schriftstellern oder Debütanten sei erfahrungsgemäß "meist gebremst".