Die Treppe, die den oberen und den unteren Stollen verbindet, ist eingebaut. Foto: Zizelmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Irmgards Glück: Einweihung am 22. Juli

Die Treppe und damit das Verbindungsstück zwischen den beiden Stollen ist eingebaut. Am 22. Juli wird im Besucherbergwerk Hallwangen der Stollen "Irmgards Glück" eingeweiht – mit einem großen Jubiläums-Lichterfest mit allen Hallwanger Vereinen.

 

Dornstetten-Hallwangen. 1995 wurde der Förderkreis historischer Bergbau Hallwangen gegründet. Er hat sich ganz der Geschichte des Bergbaus in Dornstetten verschrieben und es sich zur Aufgabe gemacht, das Bergwerk in Hallwangen wieder zugänglich zu machen, um den Besuchern von der Bedeutung des Bergbaus in früherer Zeit und von der Arbeit der Hauer und Steiger zu erzählen. Unzählige, schweißtreibende Stunden mussten unter Tage geleistet werden, bis der 230 Meter lange historische Stollen, der unter Denkmalschutz steht, ausgegraben war. Fünf Jahre nach der Vereinsgründung, war es dann endlich so weit: Die Grube "Himmlisch Heer" konnte wieder "befahren" werden.

Inzwischen sind viele Jahre vergangen, und das Besucherbergwerk in Hallwangen erfreut sich großer Beliebtheit. Durchschnittlich 2000 bis 3000 junge und ältere Gäste kommen pro Jahr, um sich von den Mitgliedern des Vereins durch den Stollen führen zu lassen.

Neue Treppe verbindet den oberen mit dem unteren Stollen

Jetzt hat der Förderkreis historischer Bergbau Hallwangen erneut einen Kraftakt vollbracht und in weiteren 17 500 Arbeitsstunden Gesteinsbrocken und Geröll aus dem unteren Stollen transportiert, um das Besucherbergwerk in Hallwangen noch größer und attraktiver zu machen. Dafür musste zunächst eine Entwässerung vorbereitet und installiert werden. Erst danach konnten die Mitglieder des Förderkreises Schubkarre um Schubkarre mit erzhaltigem Schwerspat ans Tageslicht befördern. Insgesamt waren es 600 Tonnen. Durchschnittlich waren acht Mann an Samstagen am Werk, hat die Vorsitzende Erna Märgner ausgerechnet. Nun sind nahezu alle Arbeiten beendet.

Das "Irmgards Glück" ist freigelegt, die Türstöcke sind durch T-Träger gesichert, und auch die verzinkte Treppe, die den oberen mit dem unteren Stollen verbindet, ist eingebaut. Konnten bislang lediglich 230 Meter der insgesamt 2,15 Kilometer langen Strecke im Berg besichtigt werden, so sind es jetzt 400 Meter. In einem weiteren Bauabschnitt sollen in den kommenden Jahren bis zur "Weißen Halle" weitere 80 Meter dazu kommen.

Künftig ein Rundgang: Besucher müssen nicht mehr umkehren

Der Einbau der Treppe war notwendig, weil der Höhenunterschied zwischen den Stollen neun Meter beträgt. Beide treffen in der sogenannten Weitung aufeinander. Dort dient eine Betonsäule als Stützpfeiler. Bislang mussten die Besucher am Ende des oberen Stollens umkehren und denselben Weg wieder zurückgehen. Jetzt, da "Himmlisch Heer" und "Irmgards Glück" miteinander verbunden sind, gibt es einen Rundgang, und Besuchergruppen können im Abstand von wenigen Minuten auf Entdeckungstour gehen – allerdings erst nach der Einweihungsfeier.

Die Arbeiten im "Irmgards Glück" seien nur mit reichlich Eigenleistung der Mitglieder und dank Geld- und Materialspenden von Bürgern und einem Dornstetter Unternehmen möglich gewesen, erklärt Erna Märgner. Weitere Hilfe bekommt der Förderkreis nun von den Hallwanger Vereinen, denn die Eröffnung des unteren Stollens wird am 22. und 23. Juli zwei Tage lang mit einem Lichterfest gefeiert.

 Am Samstag, 22. Juli, ab 17 Uhr ist der offizielle Festakt unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Bernhard Haas mit einer ökumenischen Segnung des Stollens. Dazu werden neben dem Landesverbandspräsidenten der baden-württembergischen Besucherbergwerke auch bergmännische Musikkapellen erwartet. Danach beginnt das Lichterfest, bei dem die Hallwanger Vereine die Gäste bewirten. Neben Maultaschen, Gegrilltem, Flammkuchen sowie Kaffee und Kuchen wird auch Dunkelbier im Stollenkrügle ausgeschenkt.

 Am Sonntag, 23. Juli, beginnt das Fest um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von Hallwanger Chören mitgestaltet wird. Danach spielt die Stadtkapelle Dornstetten zum Frühschoppen, bevor kräftig weitergefeiert werden darf. Am Nachmittag gibt es eine Tanzvorführung.

 Wer möchte, kann sich beim Lichterfest natürlich auch das Besucherbergwerk anschauen. Zur Eröffnung wird der Förderkreis seinen Gästen den Blick von der Treppe aus in einen weiteren historischen Stollen gestatten, der eigens für die Eröffnungsfeier beleuchtet wird. Auf Schmalspurgleisen werden darin zwei "Grubenhunde" zu sehen sein, mit deren Hilfe der Schwerspat einst aus dem Stollen geschoben wurde.